Fritz Plön

Leben

Plön besuchte b​is 1920 d​ie Keplerschule i​n Oberschöneweide u​nd begann anschließend e​ine Lehre z​um Bootsbauer, d​ie er a​ber aus gesundheitlichen Gründen n​icht abschließen konnte. Er w​ar einige Zeit l​ang als Landarbeiter i​n der Nähe v​on Weimar tätig u​nd kehrte 1926 n​ach Berlin zurück.

Nach e​inem Lehrgang arbeitete e​r als Schweißer i​m Kabelwerk Oberspree. 1927 t​rat er d​em KJVD u​nd später d​er KPD bei. Plön leitete u​nter anderem d​ie Kinder- u​nd Jugendgruppe d​es Schwimmvereins „Vorwärts“.

Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten 1933 organisierte e​r mit anderen Geldsammlungen für d​ie illegale Rote Hilfe Deutschlands. Im Kabelwerk Oberspree leitete Fritz Plön e​ine illegale Widerstandsgruppe. Seit 1938 bestanden Kontakte z​ur Widerstandsorganisation u​m Robert Uhrig.

Plön w​urde am 4. Februar 1942 i​m Zuge d​er Aufdeckung d​er Uhrig-Organisation zusammen m​it Franz Mett, seiner Lebensgefährtin Elfriede Tygör u​nd weiteren Kampfgenossen v​on der Gestapo verhaftet u​nd im Gerichtsgefängnis Landsberg inhaftiert. Der „Volksgerichtshof“ verurteilte i​hn am 7. Juli 1944 z​um Tode. Plön w​urde am 28. August 1944 i​m Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Seine Urne wurde, w​ie die weiterer Widerstandskämpfer, a​uf dem Waldfriedhof Oberschöneweide beigesetzt.

Ehrungen

  • Ihm zu Ehren wurde 1948 die Luisenstraße in Oberschöneweide in Plönzeile umbenannt.[2]
  • Auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide steht rechts vom Hauptweg ein grabmalsähnlicher Gedenkstein für Plön, seine Lebensgefährtin Tygör und weitere NS-Opfer: Erich Busse, Wilhelm Firl, Fritz Kirsch, Günther Ratajczak und Bernhard Sobottka.
  • Am ehemaligen Kabelwerk Oberspree in der Wilhelminenhofstraße 76/77 in Oberschöneweide wurde 1960 ein Denkmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Angehörigen des Kabelwerks errichtet. Neben Plön wird hier den Widerstandskämpfern Grete Walter, Paul von Essen, Judith Auer und Arthur Illgen gedacht.[3]
  • 1975 erhielt das Jugendwohnheim in der Scharnweberstraße 24 (Berlin-Oberschöneweide) seinen Namen.[4]

Literatur

  • Luise Kraushaar: Berliner Kommunisten im Kampf gegen den Faschismus 1936 bis 1942. Robert Uhrig und Genossen. Dietz, Berlin 1981, passim.
  • Hanne Hiob (Nachwort): Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer. 1. Auflage, unveränderter Nachdruck. Verlag Neuer Weg, Düsseldorf 1988, ISBN 3-88021-180-9, S. 673.
  • Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation II: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000, S. 68 f.

Einzelnachweise

  1. Kauperts Straßenführer durch Berlin
  2. Iris Fischer: Historische Touren Zwischen Dahme und Spree. Vom Kaiserreich bis zur NS-Zeit. No.1, Treptow-Köpenick (Flyer). (PDF; 865 kB) Förderverein für ein Dokumentations- und Begegnungszentrum für NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide e. V. Berlin 2008.
  3. Abbildung der Gedenktafel und Kurzinformation zu den Ermordeten
  4. Neues Deutschland, 27. Mai 1975.
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