Fritz Haas (Architekt)

Fritz Haas (* 1. Juli 1890 i​n Murau; † 1968 i​n Graz) w​ar ein österreichischer Architekt, d​er insbesondere d​urch seine Kraftwerksbauten bekannt wurde. In d​er Steiermark u​nd Kärnten zeichnete Haas verantwortlich für d​ie Planung vieler Wasserkraftwerke a​n Mur, Enns u​nd Drau, d​ie in d​en Zwanziger- b​is Sechzigerjahren erbaut wurden.

Leben

Hirzmannsperre (1947–1950)

Haas studierte Architektur an der Technischen Hochschule Graz. Während seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Graz.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg und fünfjähriger Kriegsgefangenschaft war Haas vor allem für die Steirische-Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft STEWEAG tätig, für die er unter anderem das Kraftwerk Arnstein mit den Speichern Langmann und Hirzmann errichten ließ. Seine Bauten orientierten sich an der neuen Sachlichkeit, waren aber auch dem Heimatstil verpflichtet. 1928 wurde Haas als ordentlicher Professor an die TH Wien berufen. Im November 1938 folgte seine Ernennung zum Rektor der Hochschule, die er bis Dezember 1942 leitete. Haas' Nachfolger als Rektor war Heinrich Sequenz. Insbesondere entwarf Haas nach dem Anschluss Österreichs an das deutsche Reich 1938 großzügige Umbaupläne für Graz, der Zeit entsprechend in einer monumentaleren Formensprache, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Beispielhaft für diese Schaffensphase ist das Kraftwerk Mariborski Otok bei Marburg an der Drau, dessen Bau noch während des Weltkrieges begann. Nach 1947 war Haas wieder als Architekt tätig.

Ein Enkel v​on Fritz Haas i​st der Komponist Georg Friedrich Haas.[2]

Literatur

  • Gerhard A. Stadler, Manfred Wehdorn, Monika Keplinger, Valentin E. Wille: Architektur im Verbund (= Schriftenreihe der Forschung im Verbund 100). Springer Verlag, Wien u. a. 2007, ISBN 978-3-211-75795-6.
  • Valentin E. Wille: Die architektonische Inszenierung von Wasserkraftwerken, erschienen in: Techn. Museum Wien (Hg.): Blätter für Technikgeschichte, Band 69/70 (2007/2008), S. 79–90.
  • Hermann Grengg: Fritz Haas – ein Lebens- und Werksbericht, Hrsg.: Verein für Heimatschutz und Heimatpflege, Graz 1973.

Einzelnachweise

  1. Louis Lange (Hrsg.): Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten. Anschriftenbuch 1931. Berlin 1931, S. 77.
  2. Cordula Reyer: Georg Friedrich Haas: "Scham ja, Schuld nein". In: Die Zeit. 8. November 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 8. November 2016]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.