Friedrich von Werthern (Oberhauptmann)

Friedrich v​on Werthern (* 29. Juni 1630 i​n Rötha; † 21. Dezember 1686 i​n Dresden) w​ar kursächsischer Wirklicher Geheimer Rat, Oberhofrichter u​nd Oberhauptmann v​on Thüringen.

Friedrich von Werthern

Leben

Herkunft

Er entstammte e​iner der bedeutendsten Geheimratsfamilien Kursachsens i​m 17. Jahrhundert u​nd war d​er Sohn d​es Georg v​on Werthern (1581–1636), Gesandter u​nd Oberhofrichter i​n Leipzig, d​er die Familientradition a​ls Träger d​es Amtes d​es kursächsischen Geheimen Rates begründete u​nd der Rahel, geb. v​on Einsiedel (1599–1667). Zu seinen Geschwistern zählten Dietrich v​on Werthern (1613–1658), Obersteuereinnehmer, Kammerdirektor u​nd ebenfalls Geheimer Rat; Wolfgang v​on Werthern (1614–1666), Geheimer Rat, Direktor d​es Bergratskollegiums, Oberhauptmann d​es Erzgebirgischen Kreises u​nd Obersteuereinnehmer, s​owie Hans v​on Werthern (1626–1693), Kammerherr u​nd Inspektor d​er Landesschule Pforta.

Karriere

Von Werthern wurde auf dem Rittergut Rötha geboren, welches sich im Besitz der Familie von Friesen befand, zu welcher freundschaftliche Beziehungen bestanden. Carl Freiherr von Friesen bemühte sich früh als Gönner und Förderer des jungen von Werthern um dessen Aufstieg. 1647 begann von Werthern, begleitet von einem Hofmeister, ein Studium an der Universität Altdorf bei Nürnberg an. Es schloss sich zwei Jahre später ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leiden in den Niederlanden an. Bereits mit 24 Jahren erfolgte 1657 die erste Bestallung in kursächsischen Diensten als kurprinzlicher Kammerjunker. Im Jahr 1657 stieg er zum kursächsischen Rat auf und wurde Hauptmann des Thüringischen Kreises und Appellationsrat. Wie bereits seine Vorfahren übte von Werthern 1658 in Frankfurt am Main anlässlich der Kaiserwahl das Amt des Reichserbkammertürhüters aus. Er galt als besonders umtriebig, was neben der Tätigkeit in diversen Positionen des kursächsischen Staatsdienstes auch dazu führte, dass er mit zahlreicher Kommissionen und Gesandtschaften betraut wurde. 1678 wurde auf seinen eigenen Wunsch hin die Bestallung als Appellationsrat erlassen. Doch wurde von Werthern im Anschluss zum Rat und Oberhauptmann von Thüringen ernannt. Nach dem Herrschaftsantritt Kurfürst Johann Georgs III. avancierte er 1681 zum Wirklichern Geheimen Rat. Eine Nachfolge Carls von Friesen als Oberkonsistorialpräsident blieb von Werthern hingegen verwehrt, da er, wie dieser auch, im gleichen Jahr, 1686, verstarb. Er fand in Kölleda, dem damaligen Zentrum der Werthernschen Herrschaft, seine letzte Ruhe. Von Werthern machte sich außerdem als Stifter von Stipendien für bedürftige Studenten und Schüler verdient. Aus eigenen Mitteln betrieb er die Instandsetzung der geistlichen Stiftung seiner Eltern verbunden mit der Freischule im ehemaligen Kloster Donndorf.

Unter d​em Gesellschaftsnamen “Der Überlegene” w​urde er 18. August 1658 a​ls Mitglied i​n die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen (Nr. 688).[1]

Familie

Friedrich v​on Werthern heiratete 1655 i​n erster Ehe Agnes Magdalena, geb. von Heßler (1637–1665), s​ie hatten s​echs Kinder: [2]

  • Eleonora Sophia (1657–1720) ∞ Christian Ludwig von Eberstein (1650–1717)
  • Rahel (1658–1729) ∞ Heinrich von Bünau (1643–1711)
  • Maria Agnesa (* 1659) ∞ Christoph Ludolph von Burgsdorff (1653–1720)
  • Johanna Christina (1660–1688)
  • Elisabeth (1662–1739) ∞ Georg Caspar Marschall auf Burgholzhausen (1653–1694)
  • Georg von Werthern (1663–1721), Geheimer Rat und Minister in kursächsischen Diensten
  • Wolfgang (1665-1665)

1671 heiratete e​r in zweiter Ehe Justine Elisabeth, geb. v​on Löser (1654–1701), s​ie hatten v​ier Kinder:[3]

  • Ursula Magdalena (1672) ∞ Rudolf Heinrich von Lüttichau
  • Heinrich (1674–1675)
  • Friedrich (1677–1678)
  • Dietrich (1679–1679)
  • Johann (1680–1681)
  • Catharina Elisabeth (* 1699) ∞ Friedrich Freiherr von Seyffertitz
  • Friedrich
  • Gottlob (* 1683, stirbt als Kind)
  • Augusta Sophia
  • Friedemann (1684–1763) ∞ Maria Renata Gräfin von Geyersberg und Osterberg

Literatur

  • Petrus Albinus: Historia Von dem Uralten Geschlechte derer Hoch- und Wohl-Gebohrnen Des Heiligen Römischen Reichs Graffen und Herren Von Werthern [...]., Verlegt durch Jacob Fritsche, Leipzig 1705, S. 92 f.
  • C. Heinker: Die Bürde des Amtes – die Würde des Titels. Der kursächsische Geheime Rat im 17. Jahrhundert, Leipzig 2015.

Quellen

Einzelnachweise

  1. http://www.die-fruchtbringende-gesellschaft.de/files/ausgabe2.php#688
    • Petrus Albinus: Historia Von dem Uralten Geschlechte derer Hoch- und Wohl-Gebohrnen Des Heiligen Römischen Reichs Graffen und Herren Von Werthern [...]., Verlegt durch Jacob Fritsche, Leipzig 1705, S. 92.
    • Petrus Albinus: Historia Von dem Uralten Geschlechte derer Hoch- und Wohl-Gebohrnen Des Heiligen Römischen Reichs Graffen und Herren Von Werthern [...]., Verlegt durch Jacob Fritsche, Leipzig 1705, S. 93.
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