Friedrich von Hermann

Friedrich Benedikt Wilhelm v​on Hermann (* 5. Dezember 1795 i​n Dinkelsbühl; † 23. November 1868 i​n München) w​ar ein Nationalökonom u​nd gilt a​ls Begründer d​er volkswirtschaftlichen statistischen Wissenschaft.

Friedrich von Hermann

Leben

Von Hermann studierte u​nd promovierte i​n Erlangen. 1823 habilitierte e​r sich a​ls Dozent für Kameralwissenschaften. Ab 1827 w​ar er i​n München tätig, zunächst a​ls Professor a​n der Polytechnischen Schule, d​ann ab 1833 a​ls ordentlicher Professor für Staatswissenschaft a​n der Münchner Universität.[1]

Geprägt wurde sein Leben durch seinen Einsatz für die Umsetzung und Anwendung der Wissenschaft und vor allem für das technische Schulwesen. Sein Hauptwerk sind die 1832 erschienenen Staatswirtschaftliche Untersuchungen über Vermögen, Wirtschaft, Einkommen und Verbrauch. Aufgrund dieser Arbeit wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Von Hermann gilt heute als einer der Begründer der subjektiven Wertlehre in der Nationalökonomie.

Er zählt a​uch zu d​en wichtigsten politischen Beratern d​er bayerischen Könige v​on Max I. b​is Ludwig II.; besonders u​nter Maximilian II. (1848–1864) h​at er d​ie Wirtschaftspolitik Bayerns s​tark mitbestimmt; erwähnenswert i​st sein Beitrag z​ur Entwicklung d​es Sparkassenwesens i​n Bayern.

Von Hermann w​urde 1835 Mitglied d​er Bayerischen Akademie d​er Wissenschaften. 1848/49 w​ar er Abgeordneter d​er Frankfurter Nationalversammlung. Im Jahre 1853 erhielt e​r den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft u​nd Kunst.[2] 1855 w​urde von Hermann z​um Staatsrat ernannt. Am 24. Januar 1861 w​urde er i​n den preußischen Orden Pour l​e Mérite für Wissenschaft u​nd Künste aufgenommen.[1]

Werke

Literatur

  • Johann August Ritter von Eisenhart: Hermann, Friedrich Benedict Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 170–174.
  • Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann (1795–1868). Ein Genie im Dienste der bayerischen Könige. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Aufbruch. Eine Ausstellung des Sparkassenverbandes Bayern und des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in Zusammenarbeit mit Manfred Pix, München 1999 (Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns 39). ISBN 3-921635-46-2
  • Manfred Pix (Hrsg.): Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann (1795–1868). Ein Genie im Dienste der bayerischen Könige. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1999. (Wissenschaftlicher Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung des Sparkassenverbandes Bayern und des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in Zusammenarbeit mit dem Herausgeber.) ISBN 3-09-303937-1
  • Manfred Pix, „Wegbereiter moderner Theorie“. Der Nationalökonom Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann (1795–1868), in: Ulrike Leutheusser / Heinrich Nöth (Hrsg.), „Dem Geist alle Tore öffnen“. König Maximilian II. von Bayern und die Wissenschaft, München ²2011 (edition monacensia), S. 55–74. ISBN 978-3-86906-054-5
  • Manfred Pix, Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann (1795–1868), in: Fränkische Lebensbilder 23, 2012, S. 133‒148. ISBN 978-3-86652-723-2
  • Anton Tautscher: Hermann, Friedrich Benedict Wilhelm von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 654–656 (Digitalisat).
  • Axel Wernitz: Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann (1795–1868). Eine biographische Skizze zum hundertsten Todestag eines bayerischen Wissenschaftlers, Politikers und Staatsbeamten, in: Oberbayerisches Archiv 90, 1968, S. 26–35

Einzelnachweise

  1. Der Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Die Mitglieder des Ordens Band I (1842–1881). Gebr. Mann-Verlag, Berlin 1975, Seite 224.
  2. Hans Körner: Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und seine Mitglieder. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte, Bd. 47 (1984), S. 299–398. Online
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