Friedrich von Graevenitz (Forstmeister)

Erich Friedrich Hans Karl v​on Graevenitz (* 4. Januar 1790 i​n Marihn; † 22. November 1870 i​n Neustrelitz) w​ar ein deutscher Forstmann, Offizier u​nd Hofbeamter i​n Mecklenburg-Strelitz.

Leben

Friedrich v​on Graevenitz stammte a​us dem mecklenburgischen Zweig d​es Adelsgeschlechts von Graevenitz. Sein Vater w​ar der Kammerherr Hans v​on Graevenitz (1756–1843) a​uf Waschow u​nd Dodow (beides h​eute Ortsteile v​on Wittendörp), s​eine Mutter Gustava, geb. von Oertzen (1770–1849), e​ine Tochter v​on Georg Ludwig v​on Oertzen a​uf Kittendorf.

Um 1810 begann e​r eine Forstausbildung a​n Johann Heinrich Cottas Forstlehranstalt i​n Zillbach (Schwallungen). 1812 t​rat er i​n den Dienst v​on Karl II. (Mecklenburg). Im Frühjahr 1813 folgte e​r dem Aufruf d​es Herzogs z​ur Beteiligung a​n den Befreiungskriegen u​nd meldete s​ich zum Mecklenburg-Strelitzischen Husaren-Regiment. Er erhielt e​ine Berufung z​um Secondelieutenant u​nd nahm b​is zum Sommer 1814 a​m Feldzug teil, d​er ihn b​is nach Paris führte. Für seinen Einsatz erhielt e​r am 31. März 1814 d​as Eiserne Kreuz 2. Klasse.[1]

Im Sommer 1814 kehrte e​r nach Neustrelitz zurück. 1815 erhielt e​r die Ernennung z​um Kammerjunker s​owie zum Forst- u​nd Jagdjunker. Um 1820 w​urde er Kammerherr, 1824 Kammerassessor u​nd Forstmeister. Von 1829 b​is 1863 leitete e​r als Oberlandforstmeister d​en Jagd- u​nd Forstbetrieb v​on Mecklenburg-Strelitz. 1841 erhielt e​r bei Gelegenheit d​er Hochzeit v​on Caroline z​u Mecklenburg m​it dem dänischen Kronprinzen d​en Königlich Preußischen St. Johanniterorden[2] u​nd war n​ach der Wiederherstellung d​es Ritterordens 1852 d​amit Ehrenritter d​es Johanniterordens. 1864 ernannte i​hn Herzog Friedrich Wilhelm II. z​um Präsidenten d​er herzoglichen Kammer u​nd verlieh i​hm das Großkomturkreuz d​es Hausordens d​er Wendischen Krone.

Am 8. Juli 1831 heiratete e​r in Darmstadt Oktavia, geb. v​on Günderrode (1810–1870), e​ine Tochter d​es Großherzoglich Hessischen Oberappellationsgerichtspräsidenten Friedrich Justinian v​on Günderrode, wodurch e​r auch Mitglied d​es Frankfurter Patriziats wurde.[3]

Das Ehepaar h​atte vier Söhne u​nd zwei Töchter. Ihre Tochter Marie (1832–1913) heiratete Wilhelm von Blücher (1827–1910), d​eren Sohn Gebhard v​on Blücher (1856–1892) w​ar der Vater v​on Joachim v​on Blücher.[4]

Literatur

  • Klaus Borrmann: Mecklenburg-Strelitzer Forstamts-Geschichte(n) : 200 Jahre Verantwortung für die Wälder, insbesondere der Feldberg-Woldegker Reviere in Mecklenburg fernem Osten 1810–2010. Eigenverlag 2010, S. 23–24.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 3471.

Einzelnachweise

  1. Siehe August Milarch: Denkwürdigkeiten des Meklenburg-Strelitzischen Husaren-Regiments in den Jahren des Befreiungskampfes 1813 bis 1815: nach dem Tagebuche eines alten Husaren und authentischen Quellen niedergeschrieben. Neubrandenburg: C. Brünslow 1854 (Digitalisat), S. 308
  2. Zeitung für den deutschen Adel 2 (1841), S. 212
  3. Eintrag in Das Frankfurter Patriziat@1@2Vorlage:Toter Link/www.frankfurter-patriziat.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Rosemarie Gräfin von der Schulenburg geb. von Blücher: Das war´s. Cuvillier Verlag Göttingen 2004, ISBN 3-89873-604-0, S. 18.
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