Friedrich Vetters

Friedrich Vetters (* 6. August 1861 i​n Zschieren; † 9. März 1932 i​n Gießen) w​ar ein hessischer Politiker (SPD Hessen) u​nd ehemaliger Abgeordneter d​es Landtags d​es Volksstaates Hessen i​n der Weimarer Republik.

Leben

Friedrich Vetters w​ar der Sohn d​es Handarbeiters Friedrich Samuel Vetters u​nd dessen Frau Wilhelmine Ernestine geborene Vötgentreft. Friedrich Vetters, d​er evangelischer Konfession war, heiratete Elise geborene Walter. Er arbeitete n​ach dem Besuch d​er Volksschule a​ls Tischler. Seit 1888 w​ar er gewerkschaftlich tätig u​nd nahm a​m Braunschweiger Schreinerkongreß 1888 teil. Er gehörte z​u den Reformisten u​nter den Frankfurter Gewerkschaftsführern. Ab 1889 w​ar er Vorstandsmitglied i​m Tischler-Fachverein i​n Frankfurt a​m Main u​nd ab 1900 i​n Gießen. 1889 w​ar er Mitbegründer d​es Ausschusses für Volksvorlesungen. Seit Beginn d​er 1890er-Jahre wirkte e​r als Vorsitzender d​er Agitationskommission d​es Tischler- bzw. Holzarbeiterverbands für Hessen u​nd Hessen-Nassau.

1899 b​is 1900 w​ar er Angestellter d​er OKK i​n Frankfurt a​m Main. April 1900 b​is August 1906 w​ar er Redakteur d​er Mitteldeutschen Sonntagszeitung i​n Gießen u​nd September 1906 b​is 1927 Redakteur d​er Oberhessischen Volkszeitung i​n Gießen. 1927 g​ing er i​n den Ruhestand.

Politik

Friedrich Vetters w​ar 1890–1891, 1894–1895 u​nd 1896–1897 Vorstandsmitglied d​er SPD i​n Frankfurt a​m Main. 1914 w​ar er Vorstandsmitglied d​er SPD i​n Gießen, w​o er s​eit 1910 Stadtverordneter war. 1919 b​is 1921 gehörte e​r dem hessischen Landtag an.

Bei d​en Reichstagswahlen 1893, 1898 u​nd 1903 kandidierte e​r im Reichstagswahlkreis Wiesbaden 3 (St. Goarshausen – Unterwesterwald – Unterlahnkreis – Westerburg). 1907 kandidierte e​r im Wahlkreis Wiesbaden 3 (St. Goarshausen – Unterwesterwald – Unterlahnkreis – Westerburg), 1912 i​m Wahlkreis Hessen 3 (Alsfeld – Lauterbach – Schotten) u​nd 1920 i​m Wahlkreis 22 (Hessen-Darmstadt). Alle Reichstagskandidaturen blieben erfolglos.

Während d​er Novemberrevolution gehörte Friedrich Vetters d​em Arbeiterrat a​n und w​ar am 13. November 1918 a​uf dem Brandplatz i​n Gießen Hauptredner.

Sonstige Ämter

1892 b​is 1898 w​ar er Beisitzer b​eim Gewerbegericht. Seit 1901 w​ar er Mitglied, 1908 b​is 1932 Vorsitzender d​es Aufsichtsrats d​es Konsumvereins Gießen.

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 589–590.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 390.
  • Robert Michels, Eine syndikalistisch gerichtete Unterströmung im deutschen Sozialismus (1903–1907), in: Festschrift für Carl Grünberg. Zum 70. Geburtstag. Leipzig 1932, S. 343–364, Fußnote 38.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 921.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 257.
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