Friedrich Stille (Architekt)
Friedrich Stille[1] (auch: Fritz Stille; * vor 1828;[2] † nach 1898) war ein deutscher Architekt und Maurermeister[3] sowie Unternehmer.[2]
Leben
Familie
Friedrich Stille könnte laut Günther Kokkelink und Monika Lemke-Kokkelink der Vater der Architekten Ernst Stille (26. Januar 1877 in Hannover – 14. März 1939 ebenda) und Heinrich Stille (17. Mai 1879 in Hannover – 31. Mai 1957 ebenda) gewesen sein.[3] Laut dem Biographischen Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 soll der Vater des Architekten und Krankenkassen-Funktionärs Ernst Stille jedoch der evangelisch-lutherische Tischler Julius Stille (1840–1915) gewesen sein, seine Mutter Dorette, geborene Renneberg (1848–1939).[4]
Werdegang
Zur Zeit des Königreichs Hannover gründete Fritz Stille im Jahr 1828 in Hannover ein Baugeschäft, zugleich eines der frühesten Unternehmen der Stadtgeschichte, das noch nach dem Zweiten Weltkrieg als Familienunternehmen von Heinrich Stille als Inhaber fortgeführt wurde.[2]
In der späten Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs bewohnte Fritz Stille laut dem Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden von 1898 als Eigentümer zunächst noch das Parterre der – seinerzeitigen – Freytagstraße 12,[5] während dasselbe Adressbuch eine Übersiedlung Stilles – der einen frühen Fernsprecher mit der Nummer 907 sein eigen nannte – zum März desselben Jahres in das 3. Stockwerk des Hauses Alte Celler Heerstraße 40 ankündigte.[6]
Von der damaligen Hausnummer 40 aus[7] errichtete der Architekt und Maurermeister im Jahr 1898 das Wohn- und Geschäftshaus Alte Celler Heerstraße 39, das sich heute unter der Adresse Lister Meile 33 findet.[3] Als Eigentümer auch dieses Hauses hatte Stille das Nebengebäude Nummer 39a an seinen im Vorderhaus wohnenden Buchdruckereibesitzer Eberlein vermietet, Inhaber der im Nebengebäude untergebrachten Buchdruckerei August Eberlein & Co. Ebenfalls im Vorderhaus wohnte im 3. Stockwerk der Gartenmann Stille.[7] Das Gebäude Lister Meile 33 steht heute als Bauensemble als Gruppe Fridastraße im Zusammenhang mit dem Weißekreuzplatz unter Denkmalschutz.[8]
Einzelnachweise
- o. V.: Stille, Friedrich in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 5. Oktober 2005, zuletzt abgerufen am 2. Dezember 2018
- Ewald Brix: Vom Markt zur Metropole. Werden und Wandlung in 7 Jahrhunderten stadthannoverscher Wirtschaftsentwicklung mit Bildzeichnungen von Karl Hapke, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt, 1951, S. 188; Vorschau über Google-Bücher
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Stille, Friedrich, in dies.: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 568
- Stille, Ernst. In: Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 2: Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945. Kassel University Press, Kassel 2018, ISBN 978-3-7376-0474-1, S. 192 (Online, PDF; 3,9 MB).
- Vergleiche das Adressbuch für 1898, I. Abteilung: Straßen- und Häuserverzeichnis, S. 212
- Vergleiche das Adressbuch für 1898, I. Abt., Alphabetisches Verzeichnis, S. 1022
- Vergleiche das Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für 1899, 1. Abteilung, Straßen- und Häuserverzeichnis, S. 152
- Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Ortskarte 7: Oststadt / List. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 92f.; sowie Oststadt im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 5f.