Friedrich Oldermann
Ernst Friedrich Oldermann, Rufname Fritz Oldermann (* 23. Januar 1802 in Werther, Minden-Ravensberg; † 18. September 1874 in Berlin), war ein deutscher Zeichner und Grafiker. Er betätigte sich als Kupferstecher, insbesondere im Bereich der Schabkunst, sowie als Lithograf und schuf vor allem Porträts, aber auch Darstellungen in den Bereichen Genre und Historie.
Leben
Friedrich Oldermann war Sohn des Werther Kaufmanns, Camerarius und Kirchenprovisors Ernst Heinrich Oldermann (1762–1830), welcher 1816 Konkurs anmelden musste,[1] und dessen Ehefrau Euphrosine Friederike, geborene Delius (1766–1839), einer Tochter des Bielefelder Leinenfabrikanten Daniel Adolf Delius.[2] Sein Talent wurde durch einen Zeichenlehrer früh gefördert. Obwohl für eine kaufmännische Laufbahn bestimmt studierte Oldermann nach seiner Lehre, ganz auf sich allein angewiesen, die Kupferstecherkunst in Düsseldorf und in Berlin. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, war er vorübergehend beim Militär. In der preußischen Hauptstadt verbrachte er den Großteil seines Lebens, 1844 wohnte er in der Potsdamer Straße 38.[3] Als Reproduktionsgrafiker arbeitete er unter anderem für den Kunstverlag von Louis Friedrich Sachse.[4] Er spezialisierte er sich auf Steindruck, später auf Mezzotinto, worin er es als Autodidakt zur Meisterschaft brachte.
Oft wurde er in Zusammenhang mit Franz Krüger, dessen Bilder er reproduzierte, genannt.[5] Auch stach er nach Edouard de Bièfve, Louis Ammy Blanc, Wilhelm Camphausen, Eduard Daege, Julie von Egloffstein, Ludwig von Hagn, Johann Peter Hasenclever, Wilhelm Hensel, Theodor Hildebrandt, August Ferdinand Hopfgarten, Carl Wilhelm Hübner, Nicaise de Keyser, Albert Kindler, August von Kloeber, Nicolas Lancret, Thomas Lawrence, Eduard Magnus, Friedrich Eduard Meyerheim, Wilhelm Nerenz, Theobald von Oer, Carl Oesterley senior, August Riedel, Peter Paul Rubens, Theodor Schloepke, Julius Schrader, Adolph Schroedter, Constantin Schroeter, Karl Ferdinand Sohn, Eduard Steinbrück, Hermann Stilke, Jean François de Troy und Paolo Veronese.[6]
Literatur
- Oldermann, Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 591.
- Nekrolog [Fritz Oldermann]. In: Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. Band 10, Heft 1 (10. Oktober 1874), Sp. 12–14 (PDF).
Weblinks
- Friedrich Oldermann, Datenblatt im Portal rkd.nl (RKD – Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis)
- Ernst Friedrich Oldermann, genealogisches Datenblatt im Portal gw.geneanet.org
Einzelnachweise
- Hypothekenbuch der Stadt Werther, ab 1818, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Detmold)
- Stammbaum der Familie Delius Westfälischen Zweiges. 1873, Tafel VI (Digitalisat)
- Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen auf das Jahr 1844. 23. Jahrgang, Veit und Comp., Berlin 1844, S. 336 (Google Books)
- Anna Ahrens: Der Pionier. Wie Louis Sachse in Berlin den Kunstmarkt erfand. Böhlau, Köln 2017, ISBN 978-3-412-50594-3, S. 152 (Google Books)
- Leonie Schatter: Ernst Friedrich Oldermann. In: Anne-Katrin Sors (Hrsg.): Die Englische Manier. Mezzotinto als Medium druckgrafischer Reproduktion und Innovation. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2014, ISBN 978-3-86395-162-7, S. 208 (Google Books)
- Friedrich Oldermann. In: Andreas Andresen: Handbuch für Kupferstichsammler. T. O. Weigel, Leipzig 1873, Band 2, S. 242 (Google Books)