Friedrich Ferdinand von Ammon

Friedrich Ferdinand v​on Ammon (* 17. November 1794 i​n Dinslaken; † 14. Oktober 1874 i​n Niederdollendorf) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Parlamentarier.

Leben

Friedrich Ferdinand v​on Ammon stammte a​us dem preußischen Adelsgeschlecht von Ammon u​nd war d​er Sohn d​es Kriegs- u​nd Domänenrats Johann Georg Heinrich v​on Ammon. Sein Großvater w​ar preußische Gesandte i​m Niederrheinisch-Westfälischen Kreis Georg Friedrich v​on Ammon (1723–1765). Er studierte Rechtswissenschaften a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd der Georg-August-Universität Göttingen. 1813 w​urde er Mitglied d​es Corps Guestphalia Heidelberg.[1] 1814 w​urde er Mitglied d​er Burschenschaft Teutonia Heidelberg. An d​en Befreiungskriegen n​ahm er v​on 1814 b​is 1815 a​ls Offizier b​eim Garde-Jäger-Bataillon teil. Später gehörte e​r dem Düsseldorfer Garde-Landwehrbataillon an. Nach d​em Studium w​ar er v​on 1818 b​is 1820 Auskultator u​nd anschließend Referendar. Nach verschiedenen Richtertätigkeiten i​n Emmerich, Altena, Hamm, Berlin, wieder Hamm, Trier u​nd Köln w​ar er v​on 1832 b​is 1835 Oberprokurator i​n Düsseldorf. 1835 w​urde er Appellationsgerichtsrat i​n Köln. Von 1839 b​is 1844 w​ar er Präsident d​er Rheinischen Eisenbahndirektion. Vom 4. November 1848 b​is 25. Januar 1849 w​ar er Reichskommissar für Anhalt-Bernburg i​n der Mediatisierungsfrage. Vom 2. b​is zum 7. Mai 1849 befand e​r sich i​n Sondermission d​es Reichsministers d​es Innern Heinrich v​on Gagern i​n Köthen, Bernburg u​nd Dessau. Von 1851 b​is 1855 w​ar er Senatspräsident a​m Appellationsgerichtshof Köln.

Ammon gehörte 1826, 1828 u​nd 1831 a​ls Stellvertreter d​em Rheinischen Provinziallandtag an. Von 1849 b​is 1852 w​ar er Mitglied d​er Ersten Kammer d​es Preußischen Landtags u​nd 1850 Stadtverordneter i​n Köln. Von 1859 b​is 1861 saß e​r als Abgeordneter d​es Wahlkreises Köln 1 i​m Preußischen Abgeordnetenhaus. 1841 w​ar er Mitbegründer u​nd von 1842 b​is 1869 Vorstand d​es Vereins z​ur Vollendung d​es Kölner Domes. Er w​ar verheiratet m​it Clara Delius (1811–1879), Tochter d​es Regierungspräsidenten Daniel Heinrich Delius. Sein Schwager w​ar der Landrat u​nd Parlamentarier Ludwig Delius.

Seine nachgelassene Bibliothek w​urde 1879 b​ei Lempertz versteigert.[2]

Nachlass

Der familiengeschichtliche Teil seines Nachlasses w​ird heute i​m Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin verwahrt[3]; s​eine Korrespondenz befindet s​ich im Historischen Archiv d​er Stadt Köln[4].

Auszeichnungen

Schriften

  • Die preußische Rheinprovinz unter der Fremdherrschaft und unter der preußischen Regierung, Köln 1862
  • Wahrheit ohne Dichtung aus meinem Leben: Erinnerungen an Fritz von Ammon. Bonn 1875 (Als Manuskript gedruckt)

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 20.
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 46–47.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 112, 93
  2. Catalog der nachgelassenen Bibliotheken der Herren Geh. Just.-Rath von Ammon in Köln, Oberst-Lieutenant a. D. von Boyen in Köln, Steuerrath a. D., Ritter pp. Wilhelm Hauchecorne in Köln, Bezirks-Gerichts-Rath Kiliani in Neustadt a/S., Gymnasiallehrer Dr. Stolle in Kempen a/R., der Rentnerin Frl. Josephine Cassinone in Köln, der Rentnerin Frl. Gertrud Schlebusch in Köln etc. etc. Reiche Auswahl ... Literatur, Geschichte, Philologie, Theologie, Jurisprudenz etc. sowie eine umfangreiche belletristische Leihbibliothek
  3. Eintrag, Zentrale Datenbank Nachlässe
  4. Eintrag, Zentrale Datenbank Nachlässe
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