Friedrich Coch

Friedrich Otto Coch (* 11. Dezember 1887 i​n Eisenach; † 9. September 1945 i​n Hersbruck) w​ar ein deutschchristlicher Bischof.

Leben

Seine Eltern w​aren der Geheime Justizrat Ferdinand Coch u​nd dessen Ehefrau Martha v​on Ribbeck.

Seit 1927 w​ar Coch Vereinsgeistlicher d​er Inneren Mission u​nd Leiter d​es Preßverbandes d​er Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. 1931 t​rat er i​n die NSDAP ein, w​urde Gaufachberater i​n Kirchenfragen i​n Sachsen u​nd Führer d​er Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Pfarrer. 1933 w​urde er a​ls Landesbischof i​n Sachsen eingesetzt. Während seiner Amtseinführung i​n der Frauenkirche Dresden w​ehte oben a​uf der Kuppel d​er Kirche d​ie Hakenkreuzfahne; d​ie Kirche hieß a​b Herbst 1934 n​ach Angabe d​er Zeit Dom d​er Deutschen Christen.[1] Coch w​ar seit Ende 1935 teilweise entmachtet u​nd starb n​ach dem Krieg i​n US-Internierung i​m ehemaligen KZ-Außenlager Hersbruck.[2][3]

Über Coch a​ls nationalsozialistischen Pfarrer u​nd Bischof 1934 g​ibt es Aufzeichnungen d​es oppositionellen Geistlichen Martin Giebner, d​er später z​um Katholizismus konvertierte u​nd dort amtierte.

Er heiratete Elisabeth Adolfine Caroline Wagner. Das Paar h​atte mehrere Kinder.

Publikationen

  • Friedrich Coch: Die Kirche im Dritten Reich. Quelle & Meyer, Leipzig 1933.
  • Walter Grundmann: Totale Kirche im totalen Staat. Ansprache in der Thomaskirche zu Leipzig am 19. Oktober 1933 zur Eröffnung der sächsischen Volksmissionswoche. Geleitwort Friedrich Coch. Verlag O. Günther, Dresden 1934.
  • Friedrich Coch: Predigt im Eröffnungsgottesdienst für die 16. ordentliche evangelisch-lutherische Landessynode in der Domkirche zu Dresden am 11. August 1933. Verlag Naumann, Dresden 1933.
  • Friedrich Coch (Hg.): Christenkreuz und Hakenkreuz. Monatsblatt für deutsche Christen. Dresden, 1933f.; später Weimar (insgesamt 1.1933 – 4.1936)

Literatur

  • Konstantin Hermann, Gerhard Lindemann: Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz: Biografien von Theologen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8471-0726-2, S. 61 ff.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer TB, 2. akt. Aufl., Frankfurt 2005, S. 95.
  • Degeners Wer ist’s? X. Ausgabe. Berlin 1935, S. 252.

Einzelnachweise

  1. Emanuel Eckardt: Dresden: Das Wunder von Dresden. In: Die Zeit. 20. Oktober 2005, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 16. Dezember 2019]). Nach anderer Angabe hieß die Frauenkirche Dom zu Dresden (Kirchliches Gemeindeblatt für Sachsen vom 1. Dezember 1934, letzte Seite)
  2. Matthias Wolfes: Protestantische Theologie und moderne Welt: Studien zur Geschichte der liberalen Theologie nach 1918. Walter de Gruyter, 1999, ISBN 978-3-11-016639-2 (google.de [abgerufen am 16. Dezember 2019]).
  3. Konstantin Hermann, Gerhard Lindemann: Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz: Biografien von Theologen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus. Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, ISBN 978-3-8470-0726-5 (google.de [abgerufen am 16. Dezember 2019]).
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