Friedrich Christian (Brandenburg-Bayreuth)
Friedrich Christian von Brandenburg-Bayreuth (* 17. Juli 1708 in Weferlingen; † 20. Januar 1769 in Bayreuth) war Markgraf des fränkischen Fürstentums Bayreuth, dänischer und preußischer Generalleutnant sowie kaiserlicher Generalfeldzeugmeister.
Leben
Friedrich Christian war der Sohn des Markgrafen Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach und dessen Ehefrau Sophie Christiane (1667–1737), Tochter von Albrecht Friedrich Graf von Wolfstein (1644–1693). Friedrich Christian war der Onkel seines Vorgängers Friedrich (der ohne männliche Nachkommen starb) und Bruder des Markgrafen Georg Friedrich Karl. Er stammte aus dem Kulmbach-Bayreuther Zweig der jüngeren Linie (Weferlinger Linie) der fränkischen Hohenzollern.
Friedrich Christian galt als Sonderling und schwarzes Schaf der Familie. Zum Zeitpunkt des Todes seines Neffen lebte er zurückgezogen als dänischer Generalleutnant in Wandsbek bei Hamburg und war auf Regierungsaufgaben im Fürstentum Bayreuth nicht vorbereitet.
Von 1731 bis 1741 residierte der dem Pietismus, der Malerei und der Musik verbundene Friedrich Christian meist im Schloss zu Neustadt an der Aisch, wo ihm zwei Töchter von der anhaltischen Prinzessin Viktoria Charlotte von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym geboren wurden. Einen im Schlafzimmer seiner Ehefrau angetroffenen Jägerburschen erschoss der Markgraf und wurde daraufhin auf der Plassenburg inhaftiert bis ihn sein Neffe, der Nachfolger des verstorbenen Markgrafen Karl wieder aus der Haft entließ. Anschließend – die Ehefrau war inzwischen verschwunden – residierte Friedrich Christian wieder in Neustadt, wo auch seine zwei Töchter lebten. Nach einem Streit mit der Maitresse des regierenden Neffen zog er nach Dänemark, wo seine Schwester Magdalene mit dem dortigen König verheiratet war. Durch seinen Schwager wurde Friedrich Christian dann zum Oberst in Wandsbeck und später zum Feldmarschall in Kopenhagen befördert. Sein Residenzrecht in Neustadt behielt der Prinz bis 1758.[1]
Nach der Regierungsübernahme 1763 in Bayreuth versuchte er die zerrütteten Finanzen zu stabilisieren. Er reduzierte drastisch den Hofstaat. Die meisten Künstler (z. B. Carl von Gontard) gingen nach Berlin an den Hof Friedrichs des Großen. Fast alle Bauarbeiten an den Schlössern und Gärten kamen zum Erliegen. Bayreuth versank wieder in der Provinzialität.
Friedrich Christian verstarb ohne männlichen Nachkommen, so dass das Fürstentum Bayreuth an den Ansbacher Zweig der Familie ging.
Am 6. Juni 1731 wurde er vom dänischen König mit dem Elefanten-Orden ausgezeichnet. Außerdem war er seit März 1763 Ritter des Schwarzen Adlerordens sowie Ritter des Ordens vom Weißen Adler.
Nachkommen
Friedrich Christian heiratete Viktoria Charlotte (1715–1792), Tochter des Fürsten Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym (1693–1772):
- Christiane Sophie Charlotte (* 15. Oktober 1733 in Neustadt an der Aisch; † 8. Oktober 1757 in Jagdschloss Seidingstadt) ⚭ 20. Januar 1757 auf Schloss Christiansborg in Kopenhagen mit Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-Hildburghausen (1727–1780)
- Sophie Magdalene (* 12. Januar 1737 in Neustadt an der Aisch; † 23. Juli 1737 in Neustadt an der Aisch)
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 2, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632772, S. 17, Nr. 539.
Weblinks
Einzelnachweise
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950; 2. Auflage, Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 327–329 und 370–372.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Friedrich | Markgraf von Brandenburg-Bayreuth 1763–1769 | Karl Alexander |