Friedrich Bernhard von Hagke

Friedrich Bernhard v​on Hagke (* 15. Februar 1822 i​n Pegau; † 5. Oktober 1874 i​n Schilfa) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Gutsbesitzer. Von 1867 b​is 1873 w​ar er Mitglied d​es Reichstages.

Friedrich Bernhard von Hagke

Leben

Hagke stammte a​us dem thüringischen Uradelsgeschlecht Hagke. Im Gegensatz z​u anderen Familienmitgliedern w​urde er n​icht in d​en Freiherrenstand erhoben; i​n seinen Veröffentlichungen nannte e​r sich a​ber selbst Freiherr.[1][2]

Ab 1841 studierte e​r Rechtswissenschaft a​n der Georg-August-Universität Göttingen u​nd der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er w​urde im Corps Bremensia Göttingen (1842) u​nd im Corps Borussia Bonn (1843) aktiv.[3] 1852 w​urde er z​um Landrat i​m thüringischen Kreis Weißensee ernannt, w​as er b​is zu seinem Tode blieb.[4]

1867 w​urde er i​n den Reichstag (Norddeutscher Bund) gewählt. Für d​ie Deutsche Reichspartei k​am er n​ach der Deutschen Reichsgründung 1871 für d​en Wahlkreis Regierungsbezirk Erfurt 3 (Langensalza-Mühlhausen-Weißensee) i​n den Reichstag (Deutsches Kaiserreich). Dieses Mandat l​egte er 1873 krankheitshalber nieder.[5] Besonders engagierte e​r sich für d​ie Einrichtung e​ines Zentralarchivs.

Am 10. Mai 1846 heiratete e​r Gabriele Freiin v​on Marschall (1821–1905)[6], e​ine Schwester d​es Landrates Rudolf Levin Marschall v​on Altengottern. Ihr gemeinsamer Sohn Leo v​on Hagke k​am 1849, d​ie Tochter Marie v​on Hagke 1851 z​ur Welt.

Schriften

  • Urkundliche Nachrichten über die Städte und Dörfer und Güter des Kreises Weißensee, Weißensee 1867

Literatur

  • Posse.: Hagke, Friedrich Bernhard Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 354 f. (hier fehlerhaft als Freiherr bezeichnet)
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Frank Boblenz: Friedrich Bernhard Freiherr von Hagke (1822–1874) und die Reichsarchividee. – In: Archive in Thüringen 17 (1999), S. 10–15.
  • Frank Boblenz: Hagke, Friedrich Bernhard Freiherr von. – In: Thüringer Biographisches Lexikon. (Lebenswege in Thüringen; Erste Sammlung). Weimar 2000, S. 81–83.
  • Frank Boblenz: „um Licht in die vielen Dunkelheiten der Thüringischen Geschichte zu bringen“. Zum Wirken von Friedrich Bernhard Freiherr von Hagke (1822–1874). – In: 1253–2003 Schilfa. [Festschrift 750 Jahre Schilfa]. Herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Gangloffsömmern/ Schilfa e.V. und der Gemeindeverwaltung Gangloffsömmern. [Gangloffsömmern 2003], S. 35–42.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser : zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A, 1918, S.288
Commons: Friedrich Bernhard von Hagke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adliges Taschenbuch, Gotha 1903, S. 364
  2. Vgl. z. B. Hagke, F[riedrich] B[ernhard] Fr[ei]h[er]rn von: Urkundliche Nachrichten über die Städte, Dörfer und Güter des Kreises Weißensee. Beitrag zu einem CODEX THURINGIAE DIPLOMATICUS. Weißensee 1867.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 19, 227; 63, 497
  4. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 150, Kurzbiographie S. 411.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 105.
  6. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1862, S.515
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