Frederic von Rosenberg

Frederic „Hans“ von Rosenberg (* 26. Dezember 1874 in Berlin; † 30. Juli 1937 in Fürstenzell) war ein deutscher Diplomat und Politiker. Er war von 1922 bis 1923 Reichsaußenminister unter Reichskanzler Wilhelm Cuno.

Frederic von Rosenberg als Bonner Preuße, um 1894
Wilhelm Cuno (vorne) und Frederic von Rosenberg (dahinter) im Juni 1923

Leben

Rosenberg war ein Sohn des Generalmajors Johann von Rosenberg (1844–1913). Er besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin, die Stadtschule in Wismar, das Großherzogliche Gymnasium in Neustrelitz und das Wilhelms-Gymnasium in Königsberg. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Kameralwissenschaften in Bonn, Genf und Berlin. In Bonn wurde er Mitglied des Corps Borussia. Später war er als Diplomat in Antwerpen und Berlin tätig. Er war Mitglied der deutschen Delegation und Mitunterzeichner des Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Er leitete 1918 bis 1919 die politische Abteilung im Auswärtigen Amt, war 1920 bis 1921 deutscher Gesandter in Wien und 1921 bis 1922 deutscher Gesandter in Kopenhagen.

Am 22. November 1922 wurde er zum Reichsminister des Auswärtigen in die Reichsregierung Cuno berufen. In einer Reichstagsrede signalisierte er am 16. April 1923 die deutsche Bereitschaft zur Wiederaufnahme der wegen der Ruhrbesetzung eingestellten Reparationsleistungen.

Mit dem Rücktritt des Reichskabinetts schied er im August 1923 aus der Reichsregierung aus und wurde 1924 Gesandter in Stockholm. Von 1933 bis 1935 war er Botschafter in Ankara.[1]

Er heiratete am 5. November 1900 in Kassel Marie Luise Henriette Theremin (* 1880; † 1958), eine Tochter des Generalleutnants Charles Philipp Theremin. Das Paar hatte einen Sohn und vier Töchter.

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.
  • Frederic von Rosenberg. Korrespondenzen und Akten des deutschen Diplomaten und Außenministers 1913-1937. Herausgegeben von Winfried Becker. Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Band 66. Herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Klaus Hildebrand und Gerrit Walther. Oldenbourg Verlag, München 2011, ISBN 978-3-486-70103-6.
  • Winfried Becker: Frederic von Rosenberg (1874-1937). Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik. Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 83. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011. ISBN 978-3-525-36076-7.
    • als E-Book: ISBN 978-3-647-36076-8.

Einzelnachweise

  1. http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0011/adr/adrmr/kap1_6/para2_164.html
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