Fred Lebow
Fred Lebow (* 3. Juni 1932 als Fischel Lebowitz in Arad, Rumänien; † 9. Oktober 1994 in New York City, New York) war ein US-amerikanisch-rumänischer Marathonläufer, der den New-York-City-Marathon und andere Läufe in New York City organisierte.
Als sechstes von sieben Kindern geboren, floh er als orthodoxer Jude zunächst vor den Nazis und später dann vor den Kommunisten. 1949 emigrierte er in die USA und ließ sich in New York nieder.
Konditionstraining im Central Park für seine damalige Lieblingssportart Tennis weckte seine Begeisterung für den Langstreckenlauf, worauf er den New York Road Runners beitritt.
Von 1970 bis 1993 war er der Renndirektor des New-York-City-Marathons. Innerhalb weniger Jahre machte er aus dieser lokalen Laufveranstaltung einen der bedeutendsten Marathons der Welt. Fred Lebow war es zu verdanken, dass der Marathon 1976 von einer Rundstrecke (vier Runden) im Central Park gegen den Widerstand der Stadtverwaltung von New York auf eine Streckenführung durch alle fünf New Yorker Verwaltungsbezirke wechseln konnte.
1990 wurde bei ihm ein Gehirntumor festgestellt. 1992 erfüllte er sich einen letzten großen Wunsch: Er lief „seinen“ Marathon zusammen mit der neunfachen Siegerin Grete Waitz.
Fred Lebow starb am 9. Oktober 1994 an Krebs, sechs Wochen nachdem ihn der US-Leichtathletikverband in seine Hall of Fame aufgenommen hatte. Ihm zu Ehren gibt es ein Denkmal gegenüber dem Guggenheim Museum an der 5th Avenue im Central Park am Reservoir, das aber immer zum New York Marathon in die Nähe der Ziellinie gebracht wird, die sich neben der "Tavern on the Green" befindet.
Lebows Wirken wurde auch filmisch gewürdigt. In der Dokumentation „Run for Your Life“ wurde sein Lebensweg nachgezeichnet[1], von seiner Flucht aus Europa, den Anfängen in der Textilindustrie, seine Bedeutung für den Laufsport in New York und darüber hinaus, bis hin zu seinem frühen Tod. Die Dokumentation „Free to Run“[2] zeichnet unter anderem das Leben von Lebow innerhalb der Laufszene in den USA nach und seine Beteiligung bei der Entscheidung, dass Marathon-Läufer ein reguläres Preisgeld erhalten und kein „Schmiergeld“ mehr.
Literatur
- Harald Krämer, Klaus Zobel, Werner Irro (Hrsg.): Marathon. Ein Laufbuch in 42,195 Kapiteln. Verlag die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-464-2, S. 211 ff.
- Ron Rubin: Anything for a T-Shirt. Fred Lebow and the New York City Marathon, the World’s Greatest Footrace. University Press, Syracuse, N.Y. 2004, ISBN 0-8156-0806-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Judd Ehrlich: Run for Your Life. 29. Oktober 2008, abgerufen am 30. April 2018.
- Pierre Morath: Free to Run. 15. Juli 2016, abgerufen am 29. April 2018.