Franziskus von Heereman
Franziskus Freiherr Heereman von Zuydtwyck (* 1. Dezember 1976 in Neustadt an der Weinstraße) ist ein deutscher Philosoph.
Leben
Nach dem Abitur 1996 am Quirinus-Gymnasium in Neuss und Wehrdienst (1996–1997) (Grundausbildung Sanitäter in Horb) (Heeresmusik als Trompeter in Lüneburg) studierte er von Wintersemester 1997 bis Sommersemester 2002 an der Hochschule für Philosophie und Ludwig-Maximilians-Universität München Philosophie (Hauptfach), Fundamentaltheologie, Literaturwissenschaft in philosophischer Perspektive. Mit einer Arbeit zu Nicolaus Cusanus, Angesichts. Mensch und Gott im cusanischen Tractatus „De visione dei“, erwarb den Magister Artium (summa cum laude). Das Promotionsstudium (Wintersemester 2003 – Sommersemester 2009) bei Jörg Splett wurde im Juni 2009 zum Dr. phil. (summa cum laude) promoviert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung förderte ihn mit einem Promotionsstipendium ihn November 2005 bis Oktober 2008. Die Dissertation wurde mit dem Richard-Schaeffler-Preis ausgezeichnet. Von August 2009 bis März 2011 war er Referent für philosophisch-theologische Grundlagen am Geistlichen Zentrum der Malteser in Ehreshoven, parallel dazu wissenschaftliche Veröffentlichungen. Bei Walter Schweidler an der Universität Eichstätt-Ingolstadt war er von November 2010 bis März 2011 Wissenschaftlicher Assistent (Vertretung). Seit April 2011 war er freier Referent am Geistlichen Zentrum der Malteser in Ehreshoven und machte Vorarbeiten zum geplanten Habilitationsprojekt. Im Januar 2012 begann er die Habilitation, die er im Juli 2016 an der Hochschule für Philosophie abschloss. Seit Oktober 2012 hat er einen Lehrauftrag am Institut für Religionsphilosophie der Hochschule für Philosophie, wo er seit April 2017 lehrbeauftragter Professor für Religionsphilosophie ist. Im Sommersemester 2016 vertrat er den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie und philosophische Ethik (Holger Zaborowski) an der PTH Vallendar. Seit November 2016 ist er Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Philosophie sozial-caritativen Handelns – Anthropologie, Ethik, Religionsphilosophie an der PTH Vallendar.
Seit 1995 engagiert er sich ehrenamtlich in der Krankenpflege und Betreuung behinderter Menschen bei den Maltesern. Von 1997 bis 2006 war er Initiator und Projektleiter eines Ferienprojektes für schwerstbehinderte Menschen im Libanon (ausgezeichnet mit dem Preis des westfälischen Friedens). Seit 1999 ist er Mitglied im Malteserorden. Seit 2008 ist er Mitglied im deutsch-libanesischen Steering Committee der Malteser Caravan sowie seit 2015 im Lebanon Camps Executive Committee. Seit 2014 ist er Mitglied im Rat der Deutschen Assoziation des Malteserordens. Für sein soziales Engagement wurde er im Juni 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[1]
Seine Forschungsschwerpunkte sind systematisch: Anthropologie (Schwerpunkt: Interpersonalität), Ethik (Schwerpunkt: Metaethik, Menschenwürde), Religionsphilosophie (Schwerpunkt: Gottesbeweise, Theodizee, Philosophie der Trinität), historisch: Deutscher Idealismus (bes. Schwerpunkt: Johann Gottlieb Fichte), Thomas von Aquin, Nicolaus Cusanus, Sören Kierkegaard, Ludwig Feuerbach, Emmanuel Levinas und Spezialgebiete: Philosophie der Liebe, Philosophie des Bildes, Philosophie caritativen Handelns.
Publikationen (Auswahl)
- Selbst und Bild. Zur Person beim letzten Fichte (1810–1814) (= Fichte-Studien. Band 40). Rodopi, Amsterdam 2010, ISBN 978-90-420-3195-1 (zugleich Dissertation, Hochschule für Philosophie München 2009).
- mit Sascha Müller (Hrsg.): Mitlieben. Jörg Splett zum 80. Geburtstag (= Philosophie. Band 32). Utz, München 2016, ISBN 3-8316-4571-X.
- Der Eine für den Anderen. Historisch-systematische Untersuchung zum Verhältnis von Liebe als Güte und Person als Bild. Habilitationsschrift. Hochschule für Philosophie München 2016. Alber, Freiburg im Breisgau 2019, ISBN 3-495-48920-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ehrung für soziales Engagement: Meerbuscher erhält Bundesverdienstkreuz. RP Online, 29. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.