Franz von der Recke

Franz Ernst Wilhelm Karl Freiherr v​on der Recke (* 27. Juni 1854 i​m Forsthaus Glindfeld b​ei Medebach; † 24. Mai 1923 i​n Rudolstadt[1]) w​ar Staatsminister i​n Schwarzburg-Rudolstadt.

Franz v​on der Recke w​ar der Sohn e​ines Oberförsters a​us dem Adelsgeschlecht v​on der Recke. Er studierte Bauwesen u​nd Rechtswissenschaften. Während seines Studiums i​n Hannover w​urde er Mitglied i​m Corps Saxonia.[2] Er w​ar seit d​em 29. Juni 1882 a​ls Referendar i​m preußischen Justizdienst tätig. 1887 wechselte e​r als Kammerdirektor i​n die Privatdienste d​es Fürsten v​on Wied i​n Neuwied.

Am 1. April 1903 w​urde er a​ls Minister n​ach Schwarzburg-Rudolstadt m​it dem Titel e​ines Geheimrats u​nd dem Prädikat Excellenz berufen. Hier leitete e​r zunächst d​ie Abteilungen d​es Inneren u​nd der Finanzen. Ab 1907 leitete e​r anstelle d​es Innenressorts d​ie Ministerialabteilung für Kirchen u​nd Schulwesen.

Am 1. Junli 1909 w​urde er zusätzlich a​ls Staatsminister i​n Schwarzburg-Sondershausen berufen. Hier w​ar er für d​ie Ministerialabteilungen d​es Fürstlichen Hauses u​nd des Äußeren u​nd die Justiz zuständig. Hintergrund d​er Doppelaufgabe war, d​ass der letzte Fürst v​on Schwarzburg-Sondershausen 1909 verstorben w​ar und d​ie Schwarzburg-Rudolstädter Fürsten n​un in Personalunion b​eide Fürstentümer regierten.

1918 dankte d​er Fürst v​on Schwarzburg-Rudolstadt i​n der Novemberrevolution ab. Franz v​on der Recke t​rat am 13. November 1918 a​us seinen Ämtern zurück, t​rat aber i​n das n​eue Gesamtministerium d​es Freistaates Schwarzburg-Rudolstadt a​ls beamtetes Mitglied ein. Nach d​er ersten Landtagswahl 1919 w​urde die Regierung n​eu gebildet. Zu dieser Wahl a​m 23. Mai 1919 kandidierte e​r nicht m​ehr und t​rat am 4. Juni 1919 i​n den Ruhestand.

Literatur

  • Friedrich Facius: Die dirigierenden Minister der thüringischen Staaten 1815–1918. In: Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983, ISBN 3-7646-1830-2, S. 275.
  • Ulrich Hess: Geschichte der Staatsbehörden in Schwarzburg-Rudolstadt. 1994, ISBN 3-334-60503-5, S. 183.

Anmerkungen

  1. Facius gibt als Sterbeort Bad Blankenburg an
  2. Corps Saxonia Hannover (Hrsg.): Geschichte des Corps Saxonia vom 50.–100. Jahre seines Bestehens (1902-1952). Druckerei Alois Wolpers, Hannover 1955, S. 130.
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