Franz Sales Meyer

Franz Sales Meyer (* 9. Dezember 1849 i​n Kenzingen i​m Breisgau; † 6. November 1927 i​n Karlsruhe) w​ar ein deutscher Buchautor, Dichter, Maler u​nd Professor für Ornamentik.

Geburtshaus in Kenzingen

Leben

Professur

Franz Sales Meyer w​urde 1849 i​n der Kenzinger Eisenbahnstraße 8 geboren. Von 1866 b​is 1868 besuchte e​r das Lehrerseminar i​n Meersburg. Er wechselte d​ann an d​as Polytechnikum Karlsruhe, w​o er 1871 s​eine Ausbildung z​um Gewerbelehrer beendete. 1873 w​urde er Lehrer für Ornamentik a​n der großherzoglichen Kunstgewerbeschule Karlsruhe, w​o er 1878 z​um Professor ernannt wurde.

1871 inszenierte e​r anlässlich d​er Beendigung d​es Deutsch-Französischen Krieges i​n Kenzingen e​in viel bestauntes Feuerwerk.

Verschönerung von Meersburg

1884 verfasste e​r den ersten Meersburger Stadtführer u​nd fertigte, u​nter anderem m​it Unterstützung d​es Meersburger Verschönerungsvereins, Karl Hoffackers u​nd Hans Thomas, 1907 e​ine Denkschrift z​ur Verbesserung d​es Meersburger Stadtbildes. Im Jahr 1911 erstellte e​r einen Pflanzplan für d​en Friedhof Meersburg.[1]

Auf s​eine Anregungen, d​en mittelalterlichen Charakter d​er Stadt z​u bewahren, g​ehen zurück:[2]

  • der Erhalt des östlichen Dobels
  • der Erhalt des Fachwerks
  • der terrassierte Stadtgarten in der Burgweganlage
  • Steigstraße und Kirchgasse (heute Winzergasse)
  • die freie Westansicht der Kirchgasse.

Aufgrund seiner über 50-jährigen Verbundenheit z​um Ort erhielt e​r 1915 d​ie Ehrenbürgerschaft. Franz Sales Meyer s​tarb 1927 i​n Karlsruhe.

Auszeichnungen

  • 1885: Ehrenbürgerschaft der Stadt Kenzingen[3]
  • 1915: Ehrenbürgerschaft der Stadt Meersburg

Filme

Werke (Auswahl)

  • Handbuch der Liebhaberkünste zum Gebrauche für alle, die einen Vorteil davon zu haben glauben. Seemann, Leipzig 1890. Reprint: Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1983.
  • Handbuch der Schmiedekunst: Zum Gebrauch für Schlosser und Kunstschmiede. Seemann, Leipzig 1893.
  • Die Feuerwerkerei als Liebhaberkunst. Seemann, Leipzig 1898.
  • Die Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe, ein Führer für deren Gäste. 3. und 4. Tsd. Selbstverlag der Stadt, Karlsruhe 1898.
  • Ornamentale Formenlehre. Eine Zusammenstellung des Wichtigsten aus dem Gebiete der Ornamentik. Zum Gebrauch für Schulen, Musterzeichner, Architekten und Gewerbetreibende. Grossherzoglich Badische Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Seemann, Leipzig 1883.
  • Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik: Zum Gebrauche für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen. Seemanns Kunsthandbücher Bd. 1. Seemann, Leipzig 1888.
    • Handbuch der Ornamentik. 12. Aufl. Seemann, Leipzig 1927. Nachdruck: Seemann, Leipzig 1986.
    • Englisch: Handbook of ornament. A grammar of art industrial and architectural designing in all its branches for practical as well as theoretical use. Dover, New York 1957.
  • Jaennickes Handbuch der Aquarellmalerei. Neubearbeitung von Franz Sales Meyer. 9. Aufl., P. Neff, Eßlingen am Neckar 1923.
  • Handbuch der Perspektive in 100 Paragraphen mit 203 Abbildungen. Mit einer geometrischen Vorschule und einem Anhang über Axonometrie. P. Neff, Eßlingen am Neckar 1922.
  • mit Eugen Bischoff (Hrsg.): Die Festdekoration in Wort und Bild. Seemann, Leipzig 1897.
Wikisource: Franz Sales Meyer – Quellen und Volltexte
Commons: Franz Sales Meyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedhof und Friedhofskapelle. Die heutige Friedhofskapelle, die eigentlich keine war. In: Museumsverein Meersburg (Hrsg.): Meersburger Spuren. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-86136-124-4, S. 94–100.
  2. „Die von Natur aus malerische Lage der Stadt. Eine Denkschrift von Franz Sales Meyer, aus dem Jahr 1907“ In: Meersburg. Spaziergänge durch die Geschichte einer alten Stadt. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen 1999, ISBN 3-86136-045-4. S. 191–195.
  3. Franz Sales Meyer: Franz Sales Bernhard Meyer (1849–1927); Ehrenbürger der Stadt Kenzingen; Professor an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. In: Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde Kenzingen e.V. (Hrsg.): Die Pforte. 9. Jahrgang, Nr. 17, 1989, S. 3 ff. (uni-freiburg.de).
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