Franz Radicke

Franz Radicke (* 15. August 1909 i​n Berlin; † 14. Januar 1985 i​n Potsdam) w​ar ein deutscher SED-Funktionär.

Leben

Radicke, Sohn e​iner Arbeiterfamilie, erlernte d​en Beruf d​es Kunst- u​nd Bautischlers u​nd trat d​em Deutschen Metallarbeiterverband bei. Er w​urde Mitglied d​er SAJ, später d​er Roten Jungfront u​nd des KJVD. 1929 t​rat er d​er KPD bei.

Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten 1933 beteiligte e​r sich a​m Widerstand g​egen das NS-Regime, w​urde verhaftet u​nd zu z​wei Jahren Gefängnis s​owie fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Gegen Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde er z​ur Wehrmacht eingezogen, diente b​ei den Panzerpionieren u​nd lief i​m März 1945 z​ur Roten Armee über.

Nach Ende des Krieges kehrte er nach Deutschland zurück, beteiligte sich als Mitglied der KPD aktiv am Neuaufbau und wurde zunächst Leiter des Kinderheimes Heilbrunn im Land Brandenburg. Seit 1946 Mitglied der SED, fungierte er als Zweiter Sekretär der SED-Kreisleitung Kyritz und als Erster Sekretär der SED-Kreisleitungen Wittstock (1953–1955) und Pritzwalk (1955–1960).[1] Von 1962 bis Mai 1971 war er Vorsitzender der Bezirksrevisionskommission Potsdam der SED. Anschließend wirkte er als Vorsitzender der Bezirkskommission zur Betreuung verdienter Parteiveteranen der SED-Bezirksleitung Potsdam.

Auszeichnungen

Schriften

  • Vom Ich zum Wir. Sozialistische Umgestaltung auf dem Lande: Erinnerungen an die Jahre 1952–1960 im Kreis Pritzwalk. Kreisleitung Pritzwalk der SED, Kommission zur Erforschung der Geschichte der Örtlichen Arbeiterbewegung 1980.

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 680.

Einzelnachweise

  1. Nachruf in der Märkischen Volksstimme vom 16. Januar 1985.
  2. Berliner Zeitung, 29. September 1979, S. 5.
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