Franz Messner (Schauspieler)
Franz Messner (* 19. Juli 1926 in Wien; † 11. Juni 1968 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler und Regisseur.
Leben
Franz Messner absolvierte zunächst eine Schlosserlehre, ehe er im Alter von noch nicht ganz 18 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nachdem er kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertiert war und sich nach Wien durchschlagen hatte, schloss er sich einer Laienspielgruppe an und erhielt eine Anstellung als Laufbursche bei einer Kabaretttruppe, deren Direktor seinen Wunsch mitwirken zu dürfen mit dem Rat abblockte, er müsse vorher die Aufnahmeprüfung am Max-Reinhardt-Seminar versuchen, die er auch bestand.[1] Von 1946 bis 1949 studierte er an der renommierten Wiener Schauspielschule, auf deren Abschluss ein Engagement an das Theater in der Josefstadt folgte, dem er bis zu seinem Tod 1968 als Ensemblemitglied angehörte.
Zu seinen größten Erfolgen zählten u. a. der Samuel Kiefer in Karl Wittlingers „Kennen Sie die Milchstraße?“ (1958), der Hund Of in Paul Willems' „Of und der Mond“ (1959), der Behringer in Eugène Ionescos „Die Nashörner“ (1960), der Ferdinand Neubauer in Hans Schuberts „Mit besten Empfehlungen“ (1961), der Estragon in Samuel Becketts „Warten auf Godot“ (1962) sowie der Gluthammer in Johann Nestroys „Der Zerrissene“ (1967).
Franz Messner führte Regie bei folgenden Produktionen des Theaters in der Josefstadt:
- Einakter-Abend „Probleme auf italienisch“ 1966 im (damals zur „Josefstadt“ gehörenden) Konzerthauskeller,
- Katzenzungen von Miguel Mihura 1966 in den Kammerspielen,
- „Meinungsverschiedenheiten“ von George Ross und Campbell Singer 1967 in der Josefstadt,
- „Das große ABC“ von Marcel Pagnol 1967 in der Josefstadt.
Eine weitere Regiearbeit, die Produktion „Vierzig Karat“ von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy, die 1968 in der Josefstadt Premiere hatte, konnte Franz Messner nicht mehr zu Ende führen.
Neben zahlreichen Tourneen, u. a. mit Henrik Ibsens „Gespenstern“, wo er den Osvald spielte (mit Helene Thimig als Frau Alving, deren Lieblingsschüler er am Reinhardt-Seminar gewesen war), trat er bereits seit seinen Anfängerjahren in Film- und später Fernsehproduktionen auf, so in „Cordula“ (1950), „Seesterne“ (1952) und „Der König der Bernina“ (1957) sowie als Dr. Otto Sedelmayer in einigen Folgen der „Familie Leitner“.
Am 7. Juni 1968 hatte er als Ferdinando in Carlo Goldonis „Die Trilogie der Sommerfrische“ seine letzte Josefstadt-Premiere. Vier Tage später starb Franz Messner im Alter von 41 Jahren an den Folgen einer Vergiftung. Er wurde am Grinzinger Friedhof (Gruppe 24, Reihe 6, Nummer 9) bestattet.
Weblinks
- Franz Messner in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Welt am Montag, 27. Juni 1949, S. 3ff.