Franz Ledermann
Franz Anton Ledermann (* 16. Oktober 1889 in Hirschberg; † 18. November 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau) war ein deutscher Rechtsanwalt und Opfer des Holocaust.
Leben
Franz Ledermann wurde 1889 in der Stadt Hirschberg geboren, wo er auch aufwuchs. Der Sohn jüdischer Eltern studierte Rechtswissenschaften an der Universität Breslau und wurde an der Universität Genf promoviert. Im Alter von 35 Jahren heiratete er Ilse Luise Ledermann-Citroen, eine Frau niederländisch-jüdischer Abstammung. Das Ehepaar ließ sich in Berlin nieder, wo Franz Ledermann eine erfolgreiche Anwaltskanzlei betrieb. Das Paar bekam zwei Kinder namens Barbara (* 1925) und Sanne (1928–1943). Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung verlor Franz Ledermann zahlreiche Mandanten. Als jüdischer Anwalt durfte er nur noch Juden vertreten und musste schließlich seine Kanzlei schließen. Er emigrierte mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Amsterdam, wo Verwandte seiner Frau lebten. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Armee die Niederlande. Am 20. Juni 1943 wurde die Familie in das Durchgangslager Westerbork deportiert und am 16. November 1943 in das KZ Auschwitz-Birkenau. Dort wurden Ledermanns Frau Ilse und seine Tochter Sanne am 19. November 1943 nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Franz Ledermann starb bereits einen Tag zuvor. Nur seine Tochter Barbara Ledermann überlebte.