Franz Krenn (Komponist)

Franz Krenn (* 26. Februar 1816 i​n Droß; † 18. Juni 1897 i​n St. Andrä-Wördern) w​ar ein österreichischer Komponist.

Franz Krenn

Leben

Geboren i​n Droß (Bez. Krems) a​ls Sohn e​ines Schullehrers, erhielt e​r seinen ersten Musikunterricht v​on seinem Vater, später w​urde er v​on seinem Onkel, e​inem Schüler Joseph Preindls, u​nd vom Pfarrer seines Heimatortes unterrichtet. Nach Abschluss d​es pädagogischen Kurses i​n Krems w​ar er zunächst Schulgehilfe i​n Weikersdorf, g​ing aber 1834 n​ach Wien, w​o er b​ei Ignaz v​on Seyfried Komposition studierte u​nd einige Jahre a​ls Klavierlehrer v​on Hofsängerknaben tätig war.

Ab 1844 hatte er mehrere Organistenposten inne, 1862 wurde er Kapellmeister an der Michaelerkirche, die er in Folge zu einem Zentrum des Cäcilianismus machte. 1869 erhielt er neben Anton Bruckner die Professur für Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo er bis 1891 wirkte. Der Komponist Franz Krenn unterrichtete als Professor am Konservatorium zahlreiche bedeutende Musiker, darunter Gustav Mahler, Hans Rott, Mathilde Kralik, Leoš Janáček, Adolf Wallnöfer, Hugo Wolf und Alexander Zemlinsky.

Franz Krenn i​st Vater d​es Malers Edmund Krenn (1845–1902). Eine Gedenktafel für Franz Krenn befindet s​ich am Michaelerplatz 6 i​n Wien.

Werke

Krenns überaus umfangreiches Werk umfasst 29 Messen, d​ie zwei Oratorien Bonifazius u​nd Die v​ier letzten Dinge, e​in Requiem u​nd ein Te Deum, Kantaten, kleinere Kirchenkompositionen, e​ine Symphonie i​n g-Moll (komponiert 1850), Streich- u​nd Klavierquartette, Orgel- u​nd Klavierstücke, weiters e​ine Orgelschule (1845), e​ine Schulgesanglehre s​owie eine Musik- u​nd Harmonielehre (1890).

Literatur

  • Karl Schütz: Musikpflege an St. Michael in Wien. Wien 1980.
  • Antonicek: Krenn Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 258.
  • Alexander Rausch: Krenn, Franz. In: Rudolf Flotzinger (Hrsg.): Österreichisches Musiklexikon. Band 3. Wien 2004, S. 1160.
  • Johannes Volker Schmidt: Hans Rott. Leben und Werk. Hildesheim / Zürich / New York 2010, S. 72–93 (Exkurs II: Franz Krenn), ISBN 978-3-487-14222-7.
  • Franz Krenn: Ouvertüre für ein großes Orchester D-Dur. Partitur, hrsg. von Johannes Volker Schmidt. Ries & Erler, Berlin [2012], ISMN M-013-51315-4.
  • Johannes Volker Schmidt: Franz Krenn und Rudolf Krzyzanowski. Zu zwei zentralen Personen aus dem Umfeld von Hans Rott. In: Uwe Harten, Johannes Volker Schmidt (Hrsg.): ‘Die Sache, für die mein Leben einsteht’. Studien zu Leben und Werk des Wiener Komponisten Hans Rott. Olms, Hildesheim / Zürich / New York 2014, S. 65–90.
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