Franz Knotz
Die Franz Knotz KG (meist als Knotz oder Stahlbau Knotz bezeichnet) war eine österreichische Stahlbaufirma aus Wien und Hersteller von Schienenfahrzeugen. Das Unternehmen war bekannt für die Entwicklung und Produktion individueller Konstruktionen in geringer Stückzahl.
Geschichte und Produkte
Über die Geschichte der Firma Knotz ist sehr wenig bekannt, seit 1972 wurden von diesem Stahlbauunternehmen Schienenfahrzeuge für die Wiener Verkehrsbetriebe gebaut.[1] 1976 wird das Unternehmen im Industrie-Kompass als Hersteller von „Rekord“-Kesseln erwähnt.[2] Ungefähr zur selben Zeit hatte das Unternehmen auch einen Wartungsvertrag mit den Wiener Verkehrsbetrieben und setzte Fahrzeuge der Baureihen C1 und n2 instand.[1] In der Folgezeit wurden Schienenfahrzeuge in kleinen Serien und Einzelanfertigungen gebaut. Knotz war in der Lage, auch kleine und individuelle Aufträge anzunehmen, welche die großen heimischen Schienenfahrzeughersteller SGP und Jenbacher aufgrund der zu geringen Stückzahl ablehnten.
Laut einer Werbeanzeige von ca. 1981 erzeugte Knotz zu dieser Zeit Schienenfahrzeuge mit elektrischen und dieselelektrischen sowie dieselhydraulischem Antrieb, Güterwagen für alle Spurweiten, Fahrzeuge für den Bahnbau und Bahnerhaltungsdienst, Grubenlokomotiven, Fahrzeuge für Industriebetriebe und Spezialkonstruktionen für Fahrzeugbau und Fahrzeuginstandhaltung.[3] 1983 firmierte das Unternehmen als „Franz Knotz K.G. Stahl und Kesselbau Wien II“ und war in der Hellingstraße im 2. Wiener Gemeindebezirk beheimatet.[4][3]
Für die Steiermärkischen Landesbahnen baute man offene und geschlossene schmalspurige Güterwagen.[5] Zu den bekanntesten Produkten von Knotz zählen die gemeinsam mit dem Direktor der StLB, Dipl. Ing. Gerhard Mayr, entwickelten dieselelektrischen Schmalspurtriebwagen StLB VT 31-35 mitsamt Steuerwagen und die daraus entwickelten ÖBB 5090. Knotz modernisierte ferner den ET 1 der Gleichenberger Bahn und versah ihn mit einem neuen Wagenkasten.
Im Auftrag der Wiener Lokalbahnen AG setzte man deren gebraucht erworbenen Kölner-Triebwagen instand. Für die ÖBB fertigte Knotz gemeinsam mit der Österreichischen BBC einige Exemplare der langlebigen Turmwagen der Reihe X 534 und u. a. zwei Vorstellwagen für die Schneebergbahn. Ebenso bekam Knotz den Auftrag für die Zweisystemtriebwagen Reihe 4855 der Bahnstrecke Lambach–Haag am Hausruck, welche nach dem Konkurs des Unternehmens von Bombardier fertiggestellt wurden. Für die Wiener Linien wurden vor allem Hilfsfahrzeuge wie die Type UDD für den Einsatz auf der Wiener U-Bahn hergestellt.
Das Unternehmen musste 1986 Konkurs anmelden und wurde von Bombardier übernommen, welche die Produktion einzelner Typen (u. a. ÖBB 5090) fortsetzte.[4]
Galerie der Schienenfahrzeuge von Knotz (Auswahl)
- Arbeitstriebwagen 01 der Wiener Lokalbahn (ex WVB Type UDD)
- Sandstreubeiwagen sa1 7580
- Kesselwagen ks 7026 der Wiener Verkehrsbetriebe
- ÖBB 5090.03
- Vorstellwagen 9960-61 im Salamander-Look der Schneebergbahn
Einzelnachweise
- Stadtbahn. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- Industrie-Compass 1976 - Seite 222 | ZEDHIA - Onlineportal für historische Wirtschaftsinformationen von 1812 bis 2003. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- Herbert Ortner: Vom VT 31 zum 5090 – Eine österreichische Schmalspur-Triebwagenfamilie. 1. Auflage. Railway-Media-Group, Wien 2010, ISBN 978-3-9503057-0-8.
- Firma Knotz. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- Verkaufsanzeige der StLB für schmalspurige Güterwagen: https://www.steiermarkbahn.at/wp-content/uploads/2021/08/gueterwagen-schmalspur-glm-ck.pdf https://www.steiermarkbahn.at/wp-content/uploads/2021/08/gueterwagen-schmalspur-jkm-jrm-ck.pdf