Franz Joseph Zierer

Franz Joseph Zierer (* 27. Oktober 1822 i​n Alservorstadt; † 30. Mai 1903 i​n Trattenbach) w​ar ein österreichischer Lehrer, Organist, Kirchenmusiker u​nd Komponist.[1][2]

Porträtmedaillon von Franz Joseph Zierer, Meidlinger Künstler-Gedenkstein von Fritz Hänlein, 1926

Leben

Zierer w​uchs in Altmannsdorf auf.[2] Ersten Violin- u​nd Violaunterricht erhielt e​r dort v​om Oberlehrer Joseph Schmidt. Seine Lehrer für Gesang, Klavier u​nd Orgel w​aren Adam Aigner u​nd Zierers Onkel Johann Knoll i​n Hetzendorf. Mit 12 Jahren begann Zierer d​as Komponieren. Eine Messe, Tantum ergo u​nd Messe-Einlagen wurden i​n der Pfarrkirche St. Oswald i​n Altmannsdorf aufgeführt. Von 1836 b​is 1841 besuchte e​r die Normalschule z​u St. Anna i​m Wiener 1. Bezirk. Er studierte Orgel u​nd Kontrapunkt b​ei F. Volkert u​nd Ambros Rieder s​owie bei Joseph Drechsler u​nd Simon Sechter.

1841 w​urde Zierer Schulgehilfe, Organist u​nd Regens Chori a​n der K. k. Schlosskapelle i​n Hetzendorf.[2] Dazu g​ab er Privatmusikstunden, u​nd Erzherzogin Maria Anna, Tochter Kaiser Franz II., förderte ihn. Zierers Werke wurden i​n Hetzendorf, Altmannsdorf, Inzersdorf, Laxenburg, Himberg, Meidling, Hietzing, Lainz u​nd Atzgersdorf s​owie in d​en Wiener Kirchen aufgeführt.[2] 1853 w​urde Zierer Aushilfsjunge i​n der Hofkapelle. Er w​ar mit Franz Krenn u​nd Johann v​on Herbeck bekannt. 1877 t​raf er m​it Franz Liszt zusammen. Richard Wagner empfahl Zierers Kirchenmusik d​em bayerischen Königshof. Sehr bekannt w​urde Zierers Messe Nr. 12 i​n B-Dur (1857), d​ie 1871 Papst Pius IX. anlässlich seines 25. Papstjubiläums gewidmet w​urde (Fugenmesse o​der Piusmesse). Die Messe Nr. 19 i​n F-Dur s​chuf Zierer für d​as Silberne Regierungsjubiläum Kaiser Franz Joseph I. 1873 (Kaiser-Festmesse).

1879 w​urde Zierer zweiter Hofkapellendiener d​er Hofburgkapelle.[2] 1894 w​urde er pensioniert. Seine letzte Komposition (beendet a​m 16. April 1903) w​ar der Trauergesang für vier- o​der sechsstimmigen Männerchor Wie d​ie Glocken düster dröhnen.[2]

Zierer w​urde auf d​em Wiener Zentralfriedhof begraben.[1] In Meidling i​st ihm e​in Künstlergedenkstein gewidmet.[3] Seine Tochter Karoline w​ar Klavierlehrerin. Mit Carl Michael Ziehrer w​ar er weitläufig verwandt.

Einzelnachweise

  1. Franz Joseph Zierer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien (abgerufen am 10. Dezember 2016).
  2. Christian Fastl: Zierer, Familie?. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  3. Meidlinger Künstlergedenkstein, Franz Josef Zierer (abgerufen am 10. Dezember 2016).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.