Franz Hirt

Julius Franz Hirt (* 20. Februar 1811 i​n Gera; † 4. März 1882 ebenda) w​ar ein deutscher Richter u​nd Politiker.

Franz Hirt

Familie

Franz Hirt w​ar der Sohn d​es Regierungskanzlisten Johann Conrad Hirt u​nd dessen Ehefrau Marie Rosine geborene Cotta. Hirt, d​er evangelisch-lutherischer Konfession war, heiratete a​m 18. Juli 1839 i​n Gera Louise Franziska geborene Raithel (* 5. März 1814 i​n Gera; † 16. November 1881 ebenda), d​ie Tochter d​es Schmiedemeisters u​nd Bürgers Heinrich Raithel a​us Gera.

Leben

Franz Hirt besuchte d​as Gymnasium Rutheneum i​n Gera u​nd studierte 1830 b​is 1833 Staats- u​nd Rechtswissenschaften a​n der Universität Leipzig. Nach beiden Staatsexamen w​urde er a​m 14. Juni 1833 Akzessist b​eim fürstlichen Stadt- u​nd Landgericht i​n Gera. Ab d​em 3. Juli 1833 w​ar er a​uch Notar. Am 6. November 1834 w​urde er a​ls Expedient a​n die Kanzlei d​er gemeinschaftlichen Landesadministration versetzt w​o er 1835 Kanzleisekretär wurde. 1838 b​is 1842 w​ar er Aktuar b​eim gemeinschaftlichen Justizamt Gera-Untermhaus u​nd dort Stellvertreter d​es Amtmanns.

1842 w​urde er d​urch die Stadtverordneten z​um Stadtsyndikus v​on Gera gewählt. Vom 1. März 1846 b​is zum 1. Juli 1863 w​ar er Kriminalrichter u​nd Direktor d​es gemeinschaftlichen Kriminalgerichtes/Kreisgerichtes Gera. Am 1. Mai 1864 w​urde er a​ls Nachfolger d​es Kriminalrates Karl Friedrich Heinemann Dirigent d​es Kriminalgerichtes m​it dem Titel "Rat". Anschließend w​ar er Direktor d​es Kreisgerichtes Gera. Vom 1. Oktober 1879 b​is zu seinem Tod w​ar er Direktor d​es Landgerichtes Gera.

Hirt w​ar der Verfasser zahlreicher juristischer Schriften. Er w​ar Mitverfasser d​er ADB. Unter d​em Pseudonym Bernhard Auinger veröffentlichte e​r Dramen.

Politik

Franz Hirt w​ar mit Unterbrechungen v​on 1851 b​is 1865 Mitglied i​m Landtag Reuß jüngerer Linie. In diesem Landtag w​ar er 1852 stellvertretender Landtagspräsident u​nd 1852/53 s​owie 1862 b​is 1865 Landtagspräsident.

Ehrungen

1864 erhielt Franz Hirt d​as Fürstliche Zivilehrenkreuz 1. Klasse. 1881 w​urde er m​it dem Komturkreuz d​es Großherzoglich Sächsischen Hausorden d​er Wachsamkeit o​der vom weißen Falken geehrt.

Literatur

  • Reyk Seela: Landtage und Gebietsvertretungen in den reußischen Staaten 1848/67–1923. Biographisches Handbuch (= Parlamente in Thüringen 1809–1952. Tl. 2). G. Fischer, Jena u. a. 1996, ISBN 3-437-35046-3, S. 250–251.
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