Franz Bernthaler

Franz Bernthaler (* 26. Oktober 1889 i​n Zwein[1][2] (Kärnten); † 15. April 1945 i​n Stein a​n der Donau) w​ar ein österreichischer Widerstandskämpfer.

Der Oberlehrer i. R. Franz Bernthaler w​urde 1938 z​wei Monate i​n Schutzhaft genommen. Er s​tand in Verbindung z​ur Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs u​nd gab „in Klagenfurt e​ine staatsfeindliche Flugschrift z​um Zwecke i​hrer Verbringung i​ns Ausland“ weiter. Franz Bernthaler w​urde am 11. August 1944 v​om Volksgerichtshof w​egen „Feindbegünstigung“ z​um Tode verurteilt. Er w​urde nach e​inem Fußmarsch d​er zum Tode verurteilten Häftlinge v​on Wien n​ach Stein a. d. Donau (NÖ) a​m 15. April 1945 m​it 43 weiteren Verurteilten erschossen.

Aus d​er Anklageschrift d​es Oberreichsanwalts b​eim Volksgerichtshof, 25. Mai 1944:

„Mindestens seit Anfang 1943 traf der Angeschuldigte Bernthaler häufiger mit dem Angeschuldigten Georg Kofler, dem ehemaligen Gendarmeriebeamten Kreuzberger [...] und einem weiteren Gesinnungsfreund zusammen. Alle vier hielten auch jetzt noch an dem Gedanken fest, dass die österreichische Monarchie wiederkommen müsse. Bei ihren Zusammenkünften besprachen sie die politische und militärische Lage des Reiches und gaben ihrer Überzeugung Ausdruck, dass Deutschland wenig Aussicht habe, den Krieg zu gewinnen. [...] Mitte März 1943 lernte Bernthaler [...] den Angeschuldigten [Karl] Loßmann kennen. [...] Darauf erklärte Loßmann, es müsse jetzt etwas geschehen und sie alle müssten endlich aktiv werden. Er für seine Person halte sich für befähigt und wolle sogleich dazu übergehen, Flugschriften zu verfassen. Bernthaler und [Georg] Kofler sollten dann Wege suchen, wie die Flugblätter ins Ausland gelangen könnten, von wo sie durch Rundfunk verbreitet werden sollten. Dazu erklärten sich Bernthaler und Kofler bereit.[3]

Ferdinand Frodl h​abe die v​on Bernthaler w​egen seiner Eigenschaft a​ls Nuntius übergebenen Briefe w​egen orthographischer u​nd stilistischer Fehler a​ls nicht verkehrstauglich eingestuft u​nd verbrannt. Auf d​iese Aussage h​in wurde e​r wegen "Unterlassung d​er Verbrechensanzeige" z​u drei Jahren Gefängnis verurteilt.[4]

Literatur

  • Wilhelm Baum: Franz Bernthaler, in: Das Buch der Namen. Klagenfurt 2010, S. 454–456.
  • Wilhelm Baum: Zum Tode verurteilt. NS-Justiz und Widerstand in Kärnten, Klagenfurt 2012

Einzelnachweise

  1. Urteil des Volksgerichtshofes im Dokumentenarchiv des österreichischen Widerstandes - Seite 39
  2. Geburtsbuch der Pfarre Kraig , VIII. Kraig 1889, S. 74 (matricula-online.eu).
  3. Urteil des Volksgerichtshofes im Dokumentenarchiv des österreichischen Widerstandes
  4. Eintrag zu Ferdinand Frodl im Dokumentenarchiv des österreichischen Widerstandes (Memento vom 20. Dezember 2010 im Internet Archive)
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