Französische Erdkastanie
Die Französische Erdkastanie (Conopodium majus) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Französische Erdkastanie | ||||||||||||
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Französische Erdkastanie (Conopodium majus), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Conopodium majus | ||||||||||||
(Gouan) Loret |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Französische Erdkastanie wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern, ausnahmsweise auch bis zu 90 Zentimetern. Ihre unterirdische Knolle ähnelt einer Kastanie, sie ist erbsen- bis haselnussgroß und bricht leicht ab. Der kahle und hohle Stängel ist im unteren Bereich blattlos und gebogen.
Die im Umriss dreieckigen Stängelblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Die Teilblättchen letzter Ordnung der grundständigen Blätter sind elliptisch bis oval und oft kurz rauborstig, die der Stängelblätter lineal bis fädlich. Die Blattscheiden der mittleren und oberen Blätter sind 1 bis 8 Millimeter lang und weniger als ein Viertel so lang wie die Blattspreite.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die doldigen Blütenstände sind sechs- bis zwölfstrahlig. Die Hüllen haben null bis zwei, die Hüllchen drei bis fünf schmal weißrandigen, oft hinfälligen Hüllblättchen. Die Hüllchenblätter sind kürzer als die Fruchtstiele. Die Kronblätter sind weiß.
Die länglich-eiförmigen Früchte sind bis 3 bis 4 Millimeter lang und seitlich zusammengedrückt. Sie sind bei der Reife schwarz. Die Hauptrippen der Frucht sind fädlich und sehr schwach vorspringend. Das Stylopodium ist so lang wie breit. Die Griffel sind aufrecht oder aufrecht abstehend, aber nicht dem Stylopodium angedrückt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Vorkommen
Die Französische Erdkastanie kommt in Portugal, Spanien, Frankreich inklusive Korsika, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Irland, Italien inklusive Sizilien und Norwegen vor. In Deutschland, Dänemark und in Schweden gilt sie als Neophyt. Die Französische Erdkastanie gedeiht auf Frischwiesen und -weiden Europas in bodensauren mageren Rasengesellschaften, in Heiden und lichten Wäldern.
Taxonomie und Systematik
Ein Synonym von Conopodium majus (Gouan) Loret ist Conopodium denudatum W.D.J.Koch.
Man kann zwei Unterarten unterscheiden:[2]
Nutzung
Die Erdkastanie wurde bereits im Endneolithikum als Nahrungspflanze genutzt. Man fand sie zum Beispiel als Grabbeigabe in einem Grab der Glockenbecherkultur[3] in Barrow Hills, Grabhügel 1 in Radley (Oxfordshire)[4].
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 710. ISBN 3-8001-3131-5
- P. W. Ball: Conopodium Koch. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 1329–1330 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Albert Thellung: Umbelliferae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band V.2. 1. Auflage. München 1926, Seite 1195–1196. (Beschreibung)
Einzelnachweise
- Conopodium majus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- R. Hand (2011): Apiaceae. Conopodium majus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- 3520+70 BP (OxA 1886)
- Lisa Moffett, Pignut Tubers from a Bronze Age Cremation at Barrow Hills, Oxfordshire, and the Importance of vegetable Tubers in the Prehistoric Period. Journal of Archaeological Science 18, 1991, 187–191
Weblinks
- Conopodium majus (Gouan) Loret, Französische Erdkastanie. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Französische Erdkastanie. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Verbreitung in den Niederlanden. (niederl.)
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt und Bilder bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)