Frankfurter Wecker

Der Frankfurter Wecker w​ar in d​en Jahren 1952 b​is 1967 e​ine in d​en Sommermonaten werktäglich a​b 6.30 Uhr morgens ausgestrahlte Hörfunk-Frühsendung d​es Hessischen Rundfunks.[1]

Geschichte

Die Idee d​es Frankfurter Weckers h​atte der Intendant d​es Hessischen Rundfunks Eberhard Beckmann a​us einer Studienreise i​n die USA mitgebracht. In Los Angeles h​atte er e​ine Live-Sendung m​it Orchester u​nd Solisten erlebt, d​ie um 6.00 Uhr morgens begann u​nd bis 8.00 Uhr lief. So k​am es z​um Frankfurter Wecker, d​er von Montags b​is Samstags u​nter der Leitung d​es Programmdirektors Hans-Otto Grünefeldt l​ief und i​mmer vor Publikum stattfand, a​uch wenn e​r aus d​em Frankfurter Funkhaus kam. So konnten d​ie Zuschauer kostenlos d​ie großen Schlagerstars sehen, während für d​ie Bunten Abende Eintritt verlangt wurde. Dies sorgte ungeachtet d​er Tageszeit für großen Zulauf. Umgekehrt konnten Musiker m​it der Sendung schnell berühmt werden.[2]

Der Wecker startete a​m 4. Mai 1952.[3] Während d​er Sommermonate g​ing man a​uch auf Tournee d​urch das Sendegebiet u​nd sendete a​us den Stadthallen u​nd von d​en Marktplätzen hessischer Städte. Ihr besonderes Flair erhielt d​ie Sendung d​urch große Gesangsstars, d​urch das mitreisende hr-Tanzorchester (meistens u​nter Willy Berking) u​nd durch d​ie Conference bekannter Moderatoren. Im ersten Jahr wechselten s​ich nur Peter Frankenfeld u​nd Hans-Joachim Kulenkampff ab. Dann k​amen weitere Moderatoren w​ie Otto Höpfner, Heinz Erhardt, Wolf Schmidt, Fred Metzler, Maxi Böhm o​der Heinz Schenk hinzu.[4]

Die Sendung begann traditionsgemäß mit dem Frankfurter-Wecker-Marsch "Guten Morgen, Guten Morgen, singe ich nur für Dich leise in Dein Ohr...". In den Glanzzeiten des Weckers wurde der zweite Teil der Sendung ab 7:05 Uhr von Radio Bremen bzw. vom NDR übernommen. Zahlreiche Künstler traten im Wecker auf, so auch am 26. Juli 1957 aus Anlass des 10-jährigen Bestehen der Musikindustrie in der „Stogahalle“ in Nauheim, als die Sängergruppe der „Jacob Sisters“ zum ersten Mal auftrat. 1967 wurde der Frankfurter Wecker durch die Studiosendung Guten Morgen allerseits abgelöst, was zu Protesten der Hörer führte. Der letzte Wecker fand in Obervellmar am 8. Juli 1967 unter der Moderation von Heinz Schenk statt. Im Nachhinein gilt diese Rundfunksendung als Meilenstein oder auch als Kultsendung.

Weitere Bedeutungen

  • In den 1950er Jahren produzierte der Frankfurter Juwelier Uhren Christ einen Frankfurter Wecker, der als Wecksignal die Erkennungsmelodie der Rundfunksendung spielte und erfolgreich in alle Welt vertrieben wurde.
  • Starlifter und Galaxy, beides Transportflugzeuge der US-Luftwaffe, hielten nach dem Abheben von der Rhein-Main Air Base mitunter nicht den vorgeschriebene Kurs ein und bewegten sich nach dem Start in Richtung Osten nördlich des Sollkurses. Dadurch flogen sie teilweise über Frankfurt-Mitte. Diese Flüge wurden wegen des Lärms von der Frankfurter Bevölkerung in Anspielung auf die einstige Musiksendung als „Frankfurter Wecker“ bezeichnet.[5]

Literatur

  • Lonny Kellner: Peter Frankenfeld, Das war mein Leben, Aufgezeichnet von Lonny Kellner-Frenkenfeld. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München und Berlin 1982. ISBN 3-7766-1228-2

Einzelnachweise

  1. Henri Hoffmann: Hessen vorn? Regionalradio im Hessischen Rundfunk. Springer Fachmedien, Wiesbaden 1990, ISBN 978-3-8244-4099-3 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Peter Frankenfeld, Das war mein Leben, Kapitel Frankfurter Wecker
  3. hr-chronik: 1949 - 1959. 4. Mai 1952 "Der Frankfurter Wecker". (Nicht mehr online verfügbar.) In: hr-online.de. Hessischer Rundfunk, 12. Mai 2011, archiviert vom Original am 21. Januar 2014; abgerufen am 6. Dezember 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hr-online.de
  4. nicht bekannt. Archiviert vom Original am 7. April 2005; abgerufen am 3. Oktober 2008.
  5. http://www.biegas.de/de/presse/originalberichte/fakt_vom_10.htm (Memento vom 17. August 2010 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.