Frank Fenner
Frank John Fenner AC, CMG, MBE, FRS, FAA (* 21. Dezember 1914 in Ballarat, Victoria; † 22. November 2010) war ein australischer Mikrobiologe und Virologe.
Leben
Frühe Jahre
Fenner studierte an der University of Adelaide und erlangte dort 1938 den Bachelor of Medicine, Bachelor of Surgery (MBBS). 1940 erhielt er das Diploma of Tropical Medicine von der University of Sydney.
Zwischen 1940 und 1946 diente er als Offizier des Australian Army Medical Corps in Australien, Palästina, Ägypten, Neuguinea und Borneo.[1][2] Für seine Arbeit bei der Malariabekämpfung in Neuguinea wurde er mit dem Orden Member of the British Empire (MBE) ausgezeichnet.[3]
Werdegang in Canberra
Ab 1949 war Fenner an der Australian National University in Canberra tätig. Von 1949 bis 1967 war er dort Professor für Mikrobiologie an der John Curtin School of Medical Research und begann 1949 die Arbeit am Myxoma-Virus, als mögliche biologische Lösung der Kaninchenplage in Australien. Vor der Freisetzung injizierten sich Fenner, Frank Macfarlane Burnet und Ian Ross Clunies die Viren selbst, um zu beweisen, dass sie für den Menschen ungefährlich sind.[1]
Von 1967 bis 1973 war er Direktor der John Curtin School of Medical Research und von 1973 bis 1979 Direktor des Centre for Resource and Environmental Studies.[4]
Wirken bei der WHO
1969 wurde er Mitglied der informellen Arbeitsgruppe zu Affenpocken und verwandten Viren sowie verschiedener Ausschüsse über Orthopoxviren bei der WHO. Von 1978 bis 1979 war er Vorsitzender der Globalen Kommission für die Zertifizierung der Ausrottung der Pocken.[5] Professor Fenner erklärte auf der Weltgesundheitsversammlung im Jahr 1980 die Welt für pockenfrei.[6]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1961: Leeuwenhoek-Medaille der Royal Society
- 1977: Mitglied der National Academy of Sciences
- 1988: Japan-Preis (mit Donald Henderson und Isao Arita)[7]
- 1995: Copley-Medaille der britischen Royal Society[8]
- 2000: Albert Einstein World Award of Science[9]
- 2002: Prime Minister’s Prize for Science[6]
Literatur
- William Grimes: Frank Fenner Dies at 95; Tracked End of Smallpox. In: The New York Times, 25. November 2010.
Einzelnachweise
- Royal Institution of Australia: Frank Fenner (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch, abgerufen am 23. Juni 2010)
- Sydney Medical School Home / Online Museum and Archive Home: Fenner, Frank (englisch, abgerufen am 30. Juni 2010).
- Australian War Memorial: MBE Fenner, Frank John (englisch, abgerufen am 2. Juli 2010; PDF; 49 kB)
- Encyclopedia of Australian Science: Fenner, Frank John (englisch, abgerufen am 22. Juni 2010)
- F. Fenner, D. A. Henderson, I. Arita, Z. Jezek, I. D. Ladnyi: Smallpox and its Eradication. (Online (PDF; 50 MB) bei whqlibdoc.who.int, englisch, abgerufen am 23. Juni 2010).
- Prime Minister’s Prize for Science: Professor Frank Fenner, AC, CMG, MBE, FAA, FRS, FRACP, FRCP bei http://science.gov.au/ (englisch, abgerufen am 20. Mai 2016).
- 1988(4th) JAPAN PRIZE LAUREATES (englisch, abgerufen am 23. Juni 2010).
- The Royal Society: Copley recent winners: 1990 - present day (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch, abgerufen am 23. Juni 2010).
- Albert Einstein World Award of Science 2000: Prof. Frank Fenner (Memento des Originals vom 29. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch, abgerufen am 23. Juni 2010).