Flokkur fólksins
Flokkur fólksins (deutsch etwa Volkspartei oder Partei der Leute/Menschen, Parteibuchstabe F) ist eine politische Partei in Island.
Flokkur fólksins Volkspartei | |
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Parteivorsitzende | Inga Sæland |
Gründung | 2016 |
Hauptsitz | Reykjavík |
Ausrichtung | Populismus Behindertenrechte Nativismus EU-Skepsis |
Farbe(n) | Pink |
Parlamentssitze | 6/63 |
Website | flokkurfolksins.is |
Geschichte
Die Partei wurde 2016 gegründet. In ihrer Satzung wird als Ziel der Partei angegeben, für Isländer zu kämpfen, die unter „Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Rechtlosigkeit und Armut“ leiden.[1] Einer älteren Fassung der Satzung ist zu entnehmen, dass sich die Partei besonders für die Rechte von Behinderten, Kindern und älteren Menschen einsetzen wolle.[2] Der Politikwissenschaftler Luke Field ordnet die Partei als „populistisch“ ein; sie trete „für Nativismus, eine konservative Sozialpolitik und einen starken Staat“ ein.[3] Gründerin der Partei ist die sehbehinderte Inga Sæland.
Bei der Parlamentswahl 2016 erzielte die Partei 3,5 Prozent der Stimmen. Damit scheiterte sie an der für einen Einzug in das nationale Parlament Althing festgesetzten Fünf-Prozent-Hürde.[4] Sie hatte durch ihr Resultat jedoch Anrecht auf einen staatlichen Beitrag an ihre Finanzierung, der in Island jenen Parteien zusteht, die in der Parlamentswahl mindestens 2,5 Prozent der Stimmen erhalten haben.[5]
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl vom 28. Oktober 2017 erhielt die Partei 6,88 % der Stimmen und konnte mit vier Sitzen ins Althing einziehen.[6] In Folge der Klaustur-Affäre Ende November 2018 wurden die beiden Parlamentarier Karl Gauti Hjaltason und Ólafur Ísleifsson aus der Partei ausgeschlossen, hatten jedoch angekündigt, als Parteilose im Althing verbleiben zu wollen.[7] Wenig später wechselten sie zur Zentrumspartei.[8] Flokkur fólksins hatte damit noch zwei Vertreter im Althing, Inga Sæland und Guðmundur Ingi Kristinsson. Bei der Parlamentswahl vom 25. September 2021 erhielt die Partei 8,8 % der Stimmen und damit sechs Sitze im Althing.[9] Field bezeichnete dieses Ergebnis als „die größte Überraschung des Wahlabends“, da alle Prognosen davon ausgegangen waren, dass die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und ihre Sitze verlieren werde.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Samþykktir (Isländisch) Flokkur fólksins. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- Samþykktir (Isländisch) Flokkur fólksins. 2017. Archiviert vom Original am 6. Februar 2017. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
- Luke Field: Parlamentswahlen in Island. Rosa-Luxemburg-Stiftung. 29. September 2021. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
- General Elections 2016 in Iceland (Englisch) In: Iceland Monitor. 30. Oktober 2016. Abgerufen am 5. Februar 2017.
- 40 milljónir til Flokks fólksins? (Isländisch) In: mbl.is. Morgunblaðið. 30. Oktober 2016. Abgerufen am 5. Februar 2017.
- Kosningavakan 2017 (Isländisch) In: ruv.is. Ríkisútvarpið. 29. Oktober 2017. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
- Laurence Peter: Iceland scandal over MPs' crude and sexist bar talk (Englisch) In: BBC News. 3. Dezember 2018. Abgerufen am 3. Dezember 2018.
- Kristín Ólafsdóttir: Karl Gauti og Ólafur gengnir til liðs við Miðflokkinn (Isländisch) In: visir.is. 22. Februar 2019. Abgerufen am 11. Juni 2020.
- Úrslit Alþingiskosninga í september 2021 (Isländisch) In: mbl.is. Morgunblaðið. 26. September 2021. Abgerufen am 28. Oktober 2021.