Fließdrückverfahren
Das Fließdrückverfahren (auch Drückwalzverfahren oder Projizier-Streckdrücken) ist ein Fertigungsverfahren zur Verarbeitung von Metallen. Es handelt sich um ein spezielles Umformverfahren. Das Werkstück wird dabei durch die Verwendung von Walzen mit hohem Druck, aber niedriger Temperatur (unterhalb der Rekristallisationstemperatur, daher auch Kaltwalzen) geformt, wobei es zu einer hohen Kaltverfestigung kommt. Bei diesem Verfahren wird der Rohstoff so gut verwertet, dass wenig Abfall anfällt. Daher ist es wirtschaftlicher als andere Verfahren. Ein Nachteil ist, dass nur Produkte geringen Durchmessers hergestellt werden können. Zweck des Verfahrens ist die Herstellung von nahtlosen Hohlkörpern, z. B. Rohren. Hohlkörper ohne Naht sind besonders stabil.
Mögliche Produkte sind beispielsweise Feuerlöscher, Kochtöpfe, Laternenmasten, aber auch Geschützrohre oder Zentrifugen zur Urananreicherung[1], die dem Bau von Atomwaffen dienen.
Zur Anwendung des Verfahrens werden Fließdrückmaschinen, eine deutsche Erfindung, benötigt. Da diese Maschinen nicht nur Produkte zur zivilen, sondern auch militärischen Nutzung herstellen können, unterliegen sie als sogenannte "Dual Use"-Güter einer strengen Exportkontrolle.[2]
Literatur
- Lê van Thiem: Ein Beitrag zur Ermittlung der technologischen Richtwerte zum Fliessdrücken von Aluminium und Aluminium-Legierungen. Karl-Marx-Stadt 1973 (Karl-Marx-Stadt, Technische Hochschule, Dissertation, 1973).
- Manfred Luschnitz, Karl Seifert: Fließdrücken. Einführung in das Verfahren und Fertigungsbeispiele aus der Praxis (= Informationen für den Maschinenbau. Bd. 95, ZDB-ID 253271-2). Zentralinstitut für Fertigungstechnik des Maschinenbaues, Karl-Marx-Stadt 1969.
Einzelnachweise
- Archivlink (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Dual-Use-Verordnung der EU (PDF; 4,5 MB)