Fischschleuse
Beschaffenheit
Bereits im Mittelalter baute man Fischschleusen an geeigneten Plätzen am Meer. An einem verhältnismäßig flachen Strandstück – das aber über eine nennenswerte Tide verfügen muss – errichtet man einen Wall aus Feldsteinen mit Kantenlängen von 50 bis 100 Metern, der zum Strand offen und zur Meerseite geschlossen ist. Der Wall muss niedrig genug sein, damit die Fische, bei Flut über den Rand in den Bereich der Fischfanganlage gelangen. Er muss gleichzeitig hoch genug sein, um zu verhindern, dass die Fische bei Ebbe den Weg ins Meer finden, während das Wasser durch die Durchlässe zwischen den Steinen abfließt. Wenn der Strand trockengefallen ist, wird die Beute eingesammelt.
Vorkommen
Fischschleusen gab es vor allem an der europäischen Atlantikküste, insbesondere in Frankreich auf den Atlantikinseln Île d’Oléron, Île de Ré und Île de Noirmoutier.
Île d’Oléron
1987 gab es dort noch 90 Fischereiberechtigte, die insgesamt 14 Fischschleusen betrieben.
Île de Noirmoutier
Auf der Insel Île de Noirmoutier gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts 142 Fischschleusen. Sie wurden nach und nach aufgegeben, die letzte im Jahr 1986. Ein Gesetz von 1990 untersagte schließlich sogar Unterhalt und Reparatur. Im Rahmen des Denkmalschutzes wurde aber erlaubt, die in der Bucht von La Guerinière gelegene Schleuse Nr. 7 des Fischereikatasters zu restaurieren.[1]
Ähnliche Anlagen
Ähnliche Anlagen sind (oder waren) Fischgärten im Wattenmeer an der Deutschen Nordseeküste, zum Beispiel auf der Insel Föhr, oder Heringszäune an der Ostseeküste. Davon gibt es allerdings europaweit nur noch den Kappelner Heringszaun in der Schlei.
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. Januar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.