Filzige Pestwurz
Die Filzige Pestwurz (Petasites spurius) ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Filzige Pestwurz | ||||||||||||
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Filzige Pestwurz (Petasites spurius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Petasites spurius | ||||||||||||
(Retz.) Rchb. |
Beschreibung
Die ausdauernde, mit Rhizomen überdauernde Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 30 Zentimeter. Die Blattspreiten sind im Umriss dreieckig herzförmig, breiter als lang, mit grob bis geschweift-gesägtem Blattrand, großer freier Blattbucht und zugespitzten basal-seitlichen Teilen. Unterseits sind sie dicht schneeweißfilzig behaart (Name).
Der Blütenstand ist aus zahlreichen, dicht traubig angeordneten Blütenkörbchen zusammengesetzt. Die Blüten sind blassgelb. Die Blütezeit reicht von März bis April vor der Bildung der Laubblätter.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 30.[1]
Vorkommen
Die Filzige Pestwurz kommt an Stränden, auf Dünen und an Flussufern vor. An der Ostseeküste ist sie von Schleswig-Holstein bis Ostpreußen anzutreffen, außerdem auf den dänischen Inseln mit Ausnahme von Fünen. In Flusstälern ist sie zerstreut bis Magdeburg, Berlin und Küstrin anzutreffen. Sie ist eine Charakterart des Saponario-Petasitetum spurii aus dem Verband Convolvulo-Agropyrion.[1]
Systematik
Das Artepitheton spurius bedeutet „unehelich, von einem unbekannten Vater mit einer Prostituierten gezeugt“ und bezieht sich auf Arten, deren taxonomische Einordnung Schwierigkeiten bereitete.[2]
Diese Art wurde 1779 von Retzius als Tussilago spuria erstbeschrieben und damit als Schwesterart neben den Huflattich gestellt. De Candolle ordnete die Pflanze dann 1805 als Petasites tomentosus den Pestwurzen zu, bevor sie 1831 von Reichenbach den heute gültigen botanischen Namen Petasites spurius erhielt.
Literatur
- Schmeil – Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder: ein Buch zum Bestimmen der wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Wiesbaden: Quelle & Meyer, 90., durchgesehene Auflage 1996, ISBN 3-494-01252-0
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 948.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 606 (Nachdruck von 1996).
Weblinks
- Filzige Pestwurz. FloraWeb.de
- Filzige Pestwurz. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Hultén
- Thomas Meyer: Pestwurz Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Detaillierte Abbildung aus Lindmans Bilder ur Nordens Flora (1901–1905)