Filmförderung Hamburg
Die FilmFörderung Hamburg förderte Kinofilme und Fernsehproduktionen aller Genres. Sie wurde 2007 aufgelöst und durch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ersetzt.
Geschichte
Die Wurzeln der FilmFörderung Hamburg liegen im Jahr 1979. Damals wurde nach dem „Filmfest der Filmemacher“ die sogenannte „Hamburger Erklärung“ unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem Reinhard Hauff, Hark Bohm, Volker Schlöndorff, Wim Wenders und Werner Herzog.
1979 erfolgt die Gründung des Hamburger Filmbüros e.V. Zu den Gründungsmitgliedern gehört unter anderem Hark Bohm. Im Jahr 1980 beschließt die Hamburger Bürgerschaft eine kulturelle Filmförderung. Bei der ersten Vergabe der Gelder werden diese direkt den Filmemachern zugesprochen.
Im Jahr 1982 wird von der Hamburger Bürgerschaft über die Installation einer wirtschaftlichen Filmförderung entschieden. Daraus geht der Filmförderungsausschuss hervor.
1988 wird der bisherige Filmförderausschuss in Film Fonds Hamburg umbenannt.
Die Zusammenlegung von Filmbüro, Film Fonds und Vertriebskontor zur FilmFörderung Hamburg GmbH (FFHH) wird 1994 von der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg beschlossen und nimmt ihre Arbeit am 1. Juli 1995 auf.
1996 wird die Firma MEDIA Desk eine 100-prozentige Tochterfirma der FilmFörderung Hamburg. Ein Jahr später beteiligt sich das ZDF mit jährlich 2 Millionen DM an der Filmförderung. Ein weiteres Jahr später folgt der NDR mit einer Summe von 1 Million DM. Der NDR erhöht seinen Anteil im Jahr 1998 auf ebenfalls 2 Millionen DM pro Jahr.
2002 wird die Kulturbehörde der Stadt Hamburg auch im Haushalt die alleinig zuständige Behörde. Im Jahr 2003 kürzt die Stadt Hamburg die Fördermittel erstmals um 10 Prozent. Das Filmfest Hamburg firmiert ab diesem Jahr als zweite Tochtergesellschaft der FilmFörderung Hamburg.
Die Mittel der Stadt Hamburg werden im Jahr 2005 erneut um 1,5 Millionen gekürzt. Ursprünglich hatte der CDU-Senat sogar eine Kürzung um 3 Millionen geplant, die aber nach Protesten, unter anderem von Hark Bohm, Wim Wenders und Farid Müller, korrigiert wurde. 2005 betragen die Fördermittel demgemäß 5,5 Millionen Euro. Des Weiteren wird die Wirtschaftsbehörde die zuständige Behörde. Die beiden Senderbeteiligungen von NDR und ZDF liegen bei jeweils 750.000,- Euro. Im Juli 2005 feiert die Filmförderung Hamburg ihr 10-jähriges Bestehen als GmbH.
Struktur
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Filmförderung Hamburg bilden zwei Vertreter des Senats und sechs Fachleute aus der Film- und Fernsehwirtschaft. Der Vorsitz wird von dem amtierenden Kultursenator/der amtierenden Kultursenatorin übernommen. Zu den Aufgaben des Aufsichtsrats gehören die Ernennung des Geschäftsführers sowie die Entscheidungen über die personelle Zusammensetzung der Fachgremien.
Zum Aufsichtsrat der Filmförderung Hamburg gehören derzeit (Stand: 2010) folgende Personen:
- Nikolas Hill, Staatsrat der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde (Vorsitzender)
- Dirk Petrat, Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg, (Stellvertretender Vorsitzender)
- Hans-Joachim Flebbe, CinemaxX AG
- Helga Mauersberger, Medienberaterin und Journalistin
- Ines Plog, NDR Media GmbH
- Markus Trebitsch, Aspekt Telefilm-Produktion
- Friedrich-Carl Wachs, Produzent
- Peter Weber, ZDF
Gremien
Finanziell gefördert werden von der FilmFörderung Hamburg Projekte vom ersten Drehbuchentwurf bis hin zum Verleih und Vertrieb des fertigen Werkes. Viele junge Filmemacher konnten durch diese Förderung ihre ersten Filme realisieren. Bei der FilmFörderung Hamburg entscheiden zwei Gremien über die Vergabe der vorhandenen Fördermittel.
Das Gremium 1 ist dabei für Projekte mit Herstellungskosten über 800.000,- Euro zuständig, das Gremium 2 für alle Projekte unterhalb dieser Grenze.
Gremium 1 besteht aus sechs Mitgliedern. Neben dem Geschäftsführer der Film-Förderung gehören ihm drei Branchenfachleuten und jeweils zwei Redakteure der Sender NDR und ZDF an. Gremium 2 besteht aus vier Mitgliedern: dem Geschäftsführer der Filmförderung sowie drei Branchenfachleuten.
Die Ausschussmitglieder beider Gremien werden vom Aufsichtsrat für die Dauer von jeweils drei Jahren bestimmt.
Geförderte Produktionen (Auswahl)
- Gegen die Wand
- Herr der Diebe
- Ein ganz gewöhnlicher Jude
- Keine Lieder über Liebe
- Die Sturmflut
- Bandits
- Rosenstrasse
- Gloomy Sunday