Filialkirche Maria Feicht

Die Wallfahrts- u​nd Filialkirche Maria Feicht i​n der Gemeinde Glanegg gehört z​ur Pfarre St. Gandolf. Zwischen 1060 u​nd 1076 w​urde die Kirche erstmals a​ls Eigenkirche d​er Eppensteiner erwähnt.

Innenansicht der Kirche

Baubeschreibung

Die Kirche ist ein spätgotischer Bau des ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Der Turm an der Südseite des Chores besitzt Schallfenster mit Maßwerk und gedrehten Mittelstützen und wird von einem achtseitigen Spitzgiebelhelm bekrönt. Das Untergeschoß des Turmes birgt eine Beinkammer. An der Westseite des Turmes ist ein Treppentürmchen angestellt. Langhaus und Chor werden von dreistufigen Strebepfeilern gestützt. Der mittlere Teil der Pfeiler besteht aus übereck gestellten Steinblöcken, die Traufen sind gekehlt. Die Langhauspfeiler weisen im obersten Teil Blendfelder auf. Das schulterbogige Westportal ist mit reicher Verstäbung geschmückt. Das Nordportal besitzt einen profilierten Eselsrücken, das Südportal ist mit Stäben profiliert. An der Südwand sind ein römerzeitliches Grabbaurelief mit der Darstellung eines Schreibers mit Schriftrolle und ein Grabrelief mit der Darstellung des Attis Pastor eingemauert. An der Nordseite findet sich eine Grabinschrift für Valtidia Quarena, ihren Gatten Bardu und den Sohn Ingenuus sowie für Secunda und deren Gatten Covnertianus.

Im dreijochigen Langhaus ruht ein Sternrippengewölbe auf schlanken Rundpfeilern. Die dreiachsige, zweijochige Westempore ist sternrippenunterwölbt und weist auf Tartschen mehrere Meisterzeichen auf. Die Emporenbrüstung ist mit reichen Blendmaßwerksfeldern versehen und am konsolartig vorspringenden Mittelteil mit 1524 bezeichnet. Ein breiter abgefasster Triumphbogen verbindet das Langhaus und den einjochigen netzrippengewölbten Chor mit Fünfachtelschluss. Von der Chorsüdwand führt ein spitzbogiges Portal in die Sakristei im Turmerdgeschoß.

Einrichtung

Der Hochaltar

Der Hochaltar v​on 1681 m​it seitlichen Säulenpaaren, e​inen Aufsatz zwischen e​inem gesprengten Giebeln, Opfergangsportalen, reicher Knorpelwerksverzierung u​nd einem Tabernakel a​us der Mitte d​es 18. Jahrhunderts n​immt die g​anze Breite u​nd Höhe d​es Chores ein. Der Altar b​irgt in d​er Mittelnische e​ine Muttergottes m​it Kind. Über d​en Opfergangsportalen stehen d​ie Apostelfürsten Petrus u​nd Paulus. Das Aufsatzbild e​iner Marienkrönung w​ird von d​en Figuren d​er vier Evangelisten flankiert. Das geschnitzte Antependium z​eigt eine Muttergottes m​it Kind.

Am u​m 1730 gefertigten Wandaltar a​n der Langhausnordwand m​it Säulenarchitektur u​nd gesprengtem Giebel s​teht eine figürliche Kreuzigungsgruppe v​om Ende d​es 17. Jahrhunderts v​or einem illusionistisch gemaltem Jerusalem. Seitlich stehen a​uf Konsolen d​ie Statuen d​er Heiligen Johannes Nepomuk u​nd Franz Xaver. Den Aufsatz bilden d​ie Schnitzplastiken Gottvatera, d​er Heiligen Geist Taube s​owie adorierenden Engeln. Das geschnitzte Antependium z​iert ein Marienrelief. Auf d​er Mensa s​teht eine Schnitzfigur e​iner sitzenden Muttergottes a​us dem 14. Jahrhundert.

Die spätgotische Steinkanzel von 1510 mit polygonalem Korb und gewundenem Fuß steht am Gewände des Triumphbogens. Die Orgel wurde im Jahre 1882 vom Orgelbauer Franz Corolic aus Villach aufgestellt und stammt ursprünglich aus der Pfarrkirche Treffen. Ihre bemalten Flügel stellen an der Innenseite König David und die heilige Cäcilia, und an der Außenseite die Verkündigung dar.

In d​er nördlichen Chorwand i​st die n​ach 1727 entstandene Wappengrabplatte m​it Auferstehungsrelief d​es Pflegers v​on Glanegg Caspar Leonhard v​on Rämpichl eingemauert.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 498 f.
Commons: Filialkirche hl Maria, Maria Feicht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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