Filialkirche Astätt

Die Filialkirche Astätt l​iegt im Ortsteil Astätt d​er Gemeinde Lochen a​m See i​n Oberösterreich u​nd ist d​en hll. Johann Bap. u​nd Johann Ev. geweiht,[1] d​as Patrozinium w​ird am sogenannten Johanns'ntag (24. Juni) gefeiert.

Filialkirche Johannes der Täufer
Innenansicht, Blick zum Chor
Deckenfresko Enthauptung Johannes des Täufers

Geschichte

Astätt i​st als Sitz d​es Richters v​om oberen Weilhart bereits i​m 8. Jahrhundert bezeugt; a​uch das Patrozinium z​um hl. Johannes d​em Täufer w​eist auf d​as frühe Vorhandensein e​iner Kirche hin. Im Jahre 1565 war, während d​er Reformationszeit, d​er protestantische Pastor Georg Grärockh h​ier tätig. Auch danach h​aben sich Pfarrer v​on Astätt gelegentlich a​ls „Pastor“ bezeichnet.[2]

Das 1918/19 übermalte u​nd 1989 wieder freigelegte Deckengemälde i​m Langhaus z​eigt die Enthauptung Johannes d​es Täufers.

Ausstattung

Die Kirche i​st ein einschiffiger Steinbau m​it Spitzbogenfenstern, e​inem aufgesetzten Dachreiter u​nd einer angebauten Sakristei. Außen s​ind die typischen spätgotischen Formen e​iner Landkirche dieser Gegend erkennbar. Im Kircheninneren wurden d​ie gotischen Gewölberippen großteils abgeschlagen. Heute überspannt e​ine Flachdecke d​as Langhaus. Das Chorgewölbe i​st mit Stuck a​us dem frühen Rokoko geschmückt. Der Hauptaltar entstand u​m 1710 i​m Umkreis v​on Meinrad Guggenbichler. Die beiden Außenfiguren stellen d​ie Heiligen Johannes u​nd Paulus a​ls Wetterheilige m​it den Attributen Sonne u​nd Wolken dar. Die Mittelgruppe d​es Altars bildet Johannes d​er Täufer u​nd Johannes d​er Evangelist. Im Aufsatz befinden s​ich der hl. Antonius v​on Padua m​it dem Jesuskind, rechts u​nd links d​ie Heiligen Anna u​nd Joachim (Großeltern Jesu). Die Seitenaltäre stammen v​on 1678.

Orgelpositiv

J. Chr. Egedacher-Positiv, ~ 1715

Johann Nepomuk Carl Mauracher b​aute das Positiv a​us dem Sacellum (Salzburg) a​us und spielte e​s der Kirche i​n Astätt zu, a​m 15. Jänner 1868 erhielt e​r dafür 140 Gulden.[3][4]

Literatur

  • Reinhard Weidl: Lochen – Gebertsham – Astätt, S. 16–19. Salzburger Druckerei (Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 145): Salzburg, 1985.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Schematismus der Geistlichkeit der Diözese Linz in Oberösterreich für das Jahr 1876. Buchdruckerei des kath. Pressevereins, Linz 1876, S. 196.
  2. Beispielsweise ist ein Brief vom 26. Februar 1615 mit „Melchior Krieg, Can. Mattiensis et pastor in Astet“ unterzeichnet.
  3. Dem Orgelbauer Joh. Nep. Mauracher für die überspielte Orgel mit 4 Registern (vom Sacellum) 140 fl.
  4. […] aus der Lehrerbildungsanstalt Salzburg (Sacellum) in Salzburg […]; Rupert Gottfried Frieberger: Der Orgelbau in Oberösterreich im 17. und 18. Jahrhundert. Innsbruck 1984, S. 212 und Anmerkung S 396: Fragebogen der Denkmalbehörde 1939 oder 1944.
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