Ferdinand I. Cavallar von Grabensprung

Ferdinand I Wenzel Ritter Cavallar v​on Grabensprung (* 3. Juni 1805 z​u Prag, Königreich Böhmen; † 21. März 1881 i​n Capodistria, Markgrafschaft Istrien) w​ar ein altösterreichischer Offizier, u​nter anderen Ritter d​es toskanischen St.-Stephans-Orden (II. Klasse)[1], d​es russischen Ordens d​es Heiligen Stanislaus (II. Klasse – 16./5. 1852)[2] u​nd des österreichisch kaiserlichen Leopold-Orden (10. Mai 1849). Er g​ilt als Gründer d​es österreichischen Adelsgeschlechtes italienischsprachigen Ursprungs d​erer Cavallar v​on Grabensprung[3].

Von Cavallar als Ritter des Leopold-Ordens mit Kriegsdekoration.
Wappen derer Cavallar von Grabensprung

Ursprung

Illyrien

Die Familie von Cavallar (auch Cavalar) stammt aus Istrien und erscheint daselbst schon zu Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts als zum Adel gehörend. Aus dieser Familie wurde im Jahre 1799 der 1813 verstorbene spätere k.k. Feldmarschallleutnant Joseph von Cavallar von Kaiser Franz in den österreichischen erblichen Freiherrenstand erhoben. Dieser Joseph Freiherr von Cavallar, zur Zeit seiner Baronisierung kaiserlicher Oberst und Remontierungs-Kommandant in der Bukowina, war mit Ludmilla, geb. Gräfin Apponti (a Ponte Leone) vermählt, hinterließ jedoch keinerlei Deszendenz. Er war ein Oheim (Vatersbruder) des Ferdinand I von Cavallar, welcher als Ritter des kaiserlichen österreichischen Leopold-Ordens ddo. Wien 21. März 1856 mit dem Prädikate „von Grabensprung“ von Kaiser Franz Joseph I. in den österreichischen Ritterstand erhoben wurde.[4]

Königreich Böhmen

Als Kapitänleutnant d​es Infanterie-Regimentes Erzherzog Franz Karl Nr. 51 machte e​r 1848 d​en Feldzug i​n Italien mit, i​n welchem e​r sich besonders a​m 29. Mai b​ei Curtatone u​nd Montanara auszeichnete. Er h​atte dort e​inen stark befestigten, v​on einem breiten Wassergraben umgebenen Meierhof m​it seiner Kompagnie erstürmt, hierbei z​wei Geschütze, e​inen vollen Munitionskarren u​nd eine Fahne erbeutet u​nd 80 Gefangene gemacht. Für d​iese Waffentat erhielt e​r mit Allerhöchster Entschließung Kaiser Ferdinands I. v​om 30. November 1848 u​nd Allerhöchstem Handschreiben Kaiser Franz Josephs I. ddo. Wien 10. Mai 1849 d​as Ritterkreuz d​es Leopold-Ordens[5] m​it der Kriegsdekoration und, d​en damaligen Ordensstatuten entsprechend, m​it dem Diplome ddo. Wien, 21. März 1856 d​en österreichischen Ritterstand m​it dem Prädikate "von Grabensprung".[6]

Biographie

Wirken

K.k. Oberstleutnant Ferdinand von Cavallar stammt aus einer Offiziersfamilie italienischsprachigen Ursprungs. Er trat 1821 als Kadett in das Infanterie-Regiment Erzherzog Franz Karl Nr. 51. Im Jahr 1848 diente er noch im selben Regiment als Kapitänleutnant unter Graf Josef Radetzky von Radetz.[6]

Von Cavallar diente ebenfalls a​ls Stabsoffizier i​m 32. Infanterie-Regiment. Dabei w​ar er a​ls Major Ergänzungs-Bezirk-Kommandant u​nter dem Befehlshaber Erzherzog u​nd Herzog v​on Modena Franz Ferdinand d'Este.[1]

Nachkommenschaft

Er heiratete 1844 i​n Fünfkirchen Amalie Resich v​on Ruinenburg, Tochter d​es k.k. Hauptmannes Angelo Resich v​on Ruinenburg. Aus dieser Linie entstammten beispielsweise:

Nach d​em Tode seiner ersten Gemahlin 1855 n​ahm er 1857 Antonia Sergia, Tochter d​es Gutsbesitzers Lucas Sergia, z​ur Frau. Aus dieser Linie entstammten beispielsweise:

Teile d​er Familie bestehen b​is zum heutigen Tage i​n Österreich u​nd Spanien[10].

Wappenbeschreibung

Geteilt u​nd halb gespalten, 1 i​n Gold e​in schwarzer Adler, 2 i​n Geteilt v​on Blau über Rot d​rei (1,2) sechsstrahlige goldene Sterne, 3 i​n Rot e​in geharnischter Arm, i​n der bloßen Hand e​in blankes Schwert m​it goldenem Griffe haltend. Zwei gekrönte Turnierhelme: a​uf I m​it schwarz-goldenen Decken d​er Adler wachsend; a​uf II m​it rechts blau-goldenen u​nd links rot-goldenen Decken d​rei Straußenfedern, e​ine goldene zwischen e​iner blauen u​nd einer roten.

Verwandtschaft

Durch d​ie Nachkommen d​es Ferdinand I v​on Cavallar i​st die Familie m​it mehreren Adelsgeschlechtern direkt verwandt.

Verwandte Familien

Grafen Schönborn-Buchheim, Grafen Thun-Hohenstein[11], Grafen a Ponte Leone, Freiherren von Buschmann[12], Freiherren v​on Cavallar, Rittern Mayer v​on Treufeld, Rittern v​on Manner, Rittern v​on Querner, Edle von Boschan[6], O’Callaghan, Tóth d​e Börgöcz, Bakalarz-Zákos d​e Thorda, Resich v​on Ruinenburg, Koppen v​on Hessenwalde[13], Schmid v​on Schmidsfelden, v​on Kégl etc.

Einzelnachweise

  1. Militärschematismus des österreichischen Kaiserthumes (Wien, 1858) | Könyvtár | Hungaricana. Abgerufen am 17. November 2017 (ungarisch).
  2. Oesterreichisch-ungarischer Ordens-Almanach. Sommer, 1876 (google.at [abgerufen am 14. Februar 2019]).
  3. pronájem eshopu.com: Rodová-heraldika-Cavallar-von-Grabensprung - Heraldika a genealogie, erby, znaky, vlajky, rody. Abgerufen am 17. November 2017 (tschechisch).
  4. 183 [169] - - Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter - Seite - Digitale Sammlungen - Digitale Sammlungen. Abgerufen am 17. November 2017.
  5. Leopold-Orden - Ritter (A-F). In: archive.is. 21. Januar 2013 (archive.today [abgerufen am 17. November 2017]).
  6. Alfred Anthony von Siegenfeld: Genealogisches Taschenbuch der Adeligen H?user ?sterreichs. Рипол Классик, ISBN 978-5-88073-613-3 (google.at [abgerufen am 17. November 2017]).
  7. University of Michigan: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustad : und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage. Wien : Hof- und Staatsdruckerei, 1894 (archive.org [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  8. Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1898 (Wien, 1897) | Könyvtár | Hungaricana. Abgerufen am 22. Januar 2018 (ungarisch).
  9. Paolo Varriale: Austro-Hungarian Albatros Aces of World War 1. Bloomsbury Publishing, 2012, ISBN 978-1-78096-115-6 (google.at [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  10. ABC (Madrid) - 16/06/2001, p. 63 - ABC.es Hemeroteca. Abgerufen am 17. November 2017 (spanisch).
  11. Frau Ingeborg von Reininghaus. Abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
  12. - Kulturpool. Abgerufen am 17. November 2017.
  13. KERN, Theodor: Jihlava. Abgerufen am 17. November 2017 (tschechisch).
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