Ferdinand Georg Altschüler
Ferdinand Georg Altschüler (geboren am 25. Februar 1883 in Kaiserslautern; gestorben am 8. August 1954 in Heidelberg) war ein deutscher Jurist.
Leben
Altschüler wurde am 25. Februar 1883 in Kaiserslautern geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten von München und Heidelberg. Im Jahr 1913 trat er in den bayerischen Justizdienst ein und heiratete vier Jahre später. Seine Laufbahn führte ihn 1931 nach Frankenthal (Pfalz), wo Altschüler Landgerichtsrat und Richter am Landgericht wurde.
Im Alter von 50 Jahren wurde Altschüler auf Grund des Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums durch die Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt. Im März 1942 wurde er in Schutzhaft genommen. Erst Mitte Februar 1945 kam er in das KZ Theresienstadt, da seine evangelische Ehefrau Sofia geb. Labroisse die Scheidung verweigert hatte.
Altschüler überlebte und kehrte 1945 nach der Befreiung nach Frankenthal zurück. Noch im selben Jahr wurde er dort zuerst Direktor des Amtsgerichts und dann Präsident des Landgerichts. Bis 1949, dem Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland hatte er dieses Amt inne.
Das Ehepaar zog nach Heidelberg um, wo Ferdinand Georg Altschüler am 8. August 1954 starb. Seine Witwe, die aus Neustadt an der Haardt stammte, überlebte ihn um knapp zehn Jahre.
- Zitat
Dass wieder Ideale uns beseelen dürfen,
macht mitten unter Trümmern und Tränen das Leben wieder lebenswert,
es gilt die Trümmer wegzuräumen und die Tränen zu trocknen,
vor allem aber das Leben immer mehr zu veredeln.
Ferdinand Georg Altschüler, 1945.
Ehrungen
Im Rahmen des Projektes Stolpersteine verlegte der Künstler Gunter Demnig am 12. April 2019 einen Gedenkstein für Altschüler vor dem Landgericht Frankenthal.
Literatur
Harald Jenet (Hrsg.): Ferdinand Georg Altschüler (1883–1954). In: Anwalt ohne Recht. Landgericht Frankenthal (Pfalz) 2019. Paul Theobald: Jüdische Mitbürger in Frankenthal mit Eppstein und Flomersheim von 1800 bis 1940. Januar 2014.