Felix Aylmer
Sir Felix Edward Aylmer Jones, OBE (* 21. Februar 1889 in Corsham, Wiltshire, England; † 2. September 1979 in Sussex, England) war ein britischer Theater- und Filmschauspieler.
Leben
Aylmer wurde 1889 als Felix Edward Aylmer Jones im englischen Corsham geboren. Nach dem Besuch der Almondbury Grammar School nahe Huddersfield in West Riding of Yorkshire studierte er an der renommierten University of Oxford und war Mitglied der Oxford University Dramatic Society. 1911 feierte er sein Debüt als Theaterschauspieler im London Coliseum und gehörte später der Birmingham Repertory Company an, mit der er unter anderem den Orsino in Shakespeares Was ihr wollt spielte.
Während des Ersten Weltkriegs diente er in der britischen Royal Naval Volunteer Reserve und trat erst nach Ende des Kriegs wieder auf der Bühne auf, wo er sich vor allem in Stücken von George Bernard Shaw einen Namen machte. Ab 1930 kam er auch beim britischen Film zum Einsatz. Dabei arbeitete er häufig mit Laurence Olivier zusammen, wie etwa in Hokuspokus (1930) oder den beiden Shakespeare-Verfilmungen Heinrich V. (1944) und Hamlet (1948), wo er den Polonius spielte.
In den 1950er Jahren war er auch in Hollywood ein vielbeschäftigter Charakterdarsteller, so spielte er beispielsweise in Mervyn LeRoys Quo Vadis? (1951) den Plautius, in Ivanhoe – Der schwarze Ritter (1952) den Isaac von York, in Die Ritter der Tafelrunde (1953) den Merlin oder in den preisgekrönten Filmdramen Anastasia (1956) und Getrennt von Tisch und Bett (1958). Eine seiner letzten Kinorollen hatte er 1964 in Das Haus im Kreidegarten neben Deborah Kerr als Richter McWhirrey, den er bereits acht Jahre zuvor auf der Bühne gespielt hatte. In den 1960er Jahren trat er häufiger im britischen Fernsehen auf, unter anderem als Father Anselm in 19 Folgen der BBC-Serie Oh, Brother! (1968–1970).
Von 1949 bis 1969 war er der Präsident der britischen Schauspielergewerkschaft British Actors’ Equity Association (heute Equity genannt). 1950 erhielt er den britischen Verdienstorden Order of the British Empire und 1965 wurde er für seine Verdienste im Theater zum Ritter geschlagen.
Aylmer war mit der britischen Schauspielerin Cecily Byrne bis zu ihrem Tod im Jahr 1975 verheiratet. Aus der Ehe gingen Sohn David (1929–1964) und Tochter Jennifer hervor. Er starb 1979 im Alter von 90 Jahren in einem privaten Krankenhaus in Sussex, England.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1930: The Temporary Widow
- 1933: Ahasver, der ewige Jude (The Wandering Jew)
- 1936: Wie es Euch gefällt (As You Like It)
- 1936: Rhodes of Africa
- 1937: Königin Viktoria (Victoria the Great)
- 1938: Gewagtes Spiel (Break the News)
- 1938: Sixty Glorious Years
- 1938: Die Zitadelle (The Citadel)
- 1940: Night Train to Munich
- 1941: Major Barbara
- 1942: The Young Mr. Pitt
- 1943: Leben und Sterben des Colonel Blimp (The Life and Death of Colonel Blimp)
- 1943: The Demi-Paradise
- 1944: Heinrich V. (The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in France)
- 1945: The Way to the Stars
- 1945: Die Frau ohne Herz (The Wicked Lady)
- 1945: Caesar und Cleopatra (Caesar and Cleopatra)
- 1946: Paganini (The Magic Bow)
- 1948: Hamlet
- 1949: Edward, mein Sohn (Edward, My Son)
- 1949: Alice im Wunderland (Alice au pays des Merveilles) (Sprechrolle)
- 1949: Christoph Columbus
- 1949: In den Klauen des Borgia (Prince of Foxes)
- 1950: Paris um Mitternacht (So Long at the Fair)
- 1950: So ist das Leben (Trio)
- 1951: Die Reise ins Ungewisse (No Highway)
- 1951: Quo Vadis? (Quo Vadis)
- 1952: Ivanhoe – Der schwarze Ritter (Ivanhoe)
- 1952: Der Mann, der sich selbst nicht kannte (The Man Who Watched Trains Go By)
- 1953: Der Freibeuter (The Master of Ballantrae)
- 1953: Die Ritter der Tafelrunde (Knights of the Round Table)
- 1954: Liebes Lotterie (The Love Lottery)
- 1956: Anastasia
- 1957: Die heilige Johanna (Saint Joan)
- 1958: Arzt am Scheideweg (The Doctor’s Dilemma)
- 1958: Getrennt von Tisch und Bett (Separate Tables)
- 1959: Die Rache der Pharaonen (The Mummy)
- 1960: Die unheimlichen Hände des Dr. Orlak (The Hands of Orlac)
- 1960: Von der Terrasse (From the Terrace)
- 1960: Exodus
- 1962: Der Weg nach Hongkong (The Road to Hong Kong)
- 1963: Der zweite Mann (The Running Man)
- 1964: Becket
- 1964: Das Haus im Kreidegarten (The Chalk Garden)
- 1965: Agenten lassen bitten (Masquerade)
- 1970: Randall & Hopkirk – Detektei mit Geist (Randall & Hopkirk (Deceased)) (TV-Serie, eine Folge)
Theaterauftritte (Auswahl)
- 1912–1913: Das Wintermärchen (The Winter’s Tale) von William Shakespeare – Savoy Theatre, London
- 1918–1919: Judith von Arnold Bennett – Kingsway Theatre, London
- 1919–1920: The School for Scandal von Richard Brinsley Sheridan – Birmingham Repertory Theatre
- 1920–1930: Badger’s Green von R. C. Sherriff – Prince of Wales Theatre, London
- 1922–1923: Loyalties von John Galsworthy – Gaiety Theatre, New York
- 1925–1926: The Last of Mrs. Cheyney von Frederick Lonsdale – Fulton Theatre, New York
- 1933–1934: The Voysey Inheritance von Harley Granville-Barker – Sadler’s Wells, London
- 1934–1935: St. Joan von George Bernard Shaw – Old Vic Theatre, London
- 1935–1936: Out of the Dark von Ingram D’Abbes – Ambassadors Theatre, London
- 1937–1938: Die weiße Krankheit (Bílá nemoc) von Karel Čapek – Savoy Theatre, London
- 1937–1938: Yes and No von Kenneth Horne – Ambassadors Theatre, London
- 1938–1939: The Flashing Stream von Charles Langbridge Morgan – Lyric Theatre, London
- 1939: The Flashing Stream von Charles Langbridge Morgan – Biltmore Theatre, New York
- 1953–1954: The Prescott Proposals von Howard Lindsay und Russel Crouse – Broadhurst Theatre, New York
Weblinks
- Felix Aylmer in der Internet Movie Database (englisch)
- Felix Aylmer in der Internet Broadway Database (englisch)
- Felix Aylmer bei AllMovie (englisch)
- Felix Aylmer in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
- Bühnenauftritte in England (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive) (englisch)