Fehrsdorf

Fehrsdorf i​st Ortsteil d​es Marktes Floß i​m Bezirk Oberpfalz i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab.

Fehrsdorf
Markt Floß
Höhe: 509 m ü. NN
Postleitzahl: 92685
Vorwahl: 09603

Geographische Lage

Fehrsdorf l​iegt ungefähr fünf Kilometer südwestlich v​on Floß a​m Elzenbach u​nd nahe d​er Straße v​on Floß n​ach Theisseil zwischen d​em 530 Meter h​ohen Weberbühl i​m Osten u​nd dem 595 Meter h​ohen Streit i​m Westen.[1]

Geschichte

15. und 16. Jahrhundert

Fehrsdorf (auch: Verchersdorf, Verherstorff, Vörhersdorff) wurde im Salbuch von 1416/1440 aufgeführt. Die Abgaben für Fehrsdorf betrugen im Jahr 1 Achtl 7 Nepf Korn (Roggen), 1 Achtl 3 Nepf Gerste, 2 Muth 4 Nepf Hafer.[2]

Dieses Salbuch, mit Informationen über die zu Floß gehörenden Ortschaften stammt aus der Zeit 1416 bis 1440. In ihm erschienen folgende zu Floß gehörende Ortschaften: Bergnetsreuth, Boxdorf, Diepoltsreuth, Ellenbach, Fehrsdorf, Gailertsreuth, Gösen, Grafenreuth, Hardt, Haupertsreuth, Konradsreuth, Meierhof, Niedernfloß, Oberndorf, Pauschendorf, Ritzlersreuth, Schlattein, Schönberg, Welsenhof, Wilkershof, Würnreuth, Würzelbrunn.[3] Es fehlten in diesem Saalbuch die bereits in zwei früheren Salbüchern genannten Ortschaften Kalmreuth, Plankenhammer, Weikersmühle.[4]

1516 werden i​n Fehrsdorf 3 Bauern verzeichnet u​nd 1541 3 Bauern, 8 Pferde, 16 Rinder, 5 Jungrinder, 4 Schweine u​nd 6 Ziegen.[5]

In einem Verzeichnis der Mannschaften um das Jahr 1559 wurden die folgenden zu Floß gehörigen Ortschaften aufgeführt: Bergnetsreuth, Boxdorf, Diebersreuth, Diepoltsreuth, Ellenbach, Fehrsdorf, Gailertsreuth, Gösen, Grafenreuth, Hardt, Haupertsreuth, Höfen, Konradsreuth, Meierhof, Niedernfloß, Oberndorf, Pauschendorf, Plankenhammer, Ritzlersreuth, Schnepfenhof, Schönberg, Steinfrankenreuth, Weikersmühle, Welsenhof, Wilkershof, Würnreuth, Würzelbrunn.[6] Für Fehrsdorf wurden die folgenden drei Mannschaften verzeichnet: Hanns Förster, Michell Peer, Merttenn Störr.[7]

17. Jahrhundert

Während des Dreißigjährigen Krieges zogen in den Jahren 1620 und 1621 die Mansfeldischen Soldaten durch Fehrsdorf. Dabei raubten sie den Bauern Geld, Vieh, Getreide, Lebensmittel, Kleidung, Wäsche, Betten, kupferne Pfannen und Töpfe, Werkzeuge, Waffen usw., fischten die Weiher ab und verbrannten und zerstörten die Bauernhöfe. Eine Schadensaufstellung für Fehrsdorf aus dem Jahr 1621 ergab einen Schaden von insgesamt 366 Gulden und 47 Kreuzer.[8]

Im Hof der Friedrichsburg in Vohenstrauß fand 1650 die Erbhuldigung gegenüber Pfalzgraf von Pfalz-Sulzbach Christian August statt. Fehrsdorf erscheint auf der Huldigungsliste mit den 3 Hofbesitzern: Georg Lindtner, Niclas Stich, Christoph Kohler.[9]

Im Jahr 1652 wird Fehrsdorf beschrieben mit einem Hof und zwei Halbhöfen. Seine Einwohner zu dieser Zeit waren 3 Bauern, nämlich 3 Ehepaare, 7 Kinder, davon 2 erwachsen. Das Vieh bestand aus 6 Ochsen, 9 Kühen, 7 Jungrindern, 5 Schweinen.[10]

18. Jahrhundert bis Gegenwart

Eine Beschreibung des Fürstlichen Pflegamtes Floßerbürg aus dem Jahr 1704 verzeichnete für Fehrsdorf 3 Mannschaften, einen Hof, 2 halbe Höfe.[11]

In einer historisch-statistischen Beschreibung des Pflegamtes Floß von 1794 wurden aufgeführt für Fehrsdorf 3 Bauern, 1 Hirt, insgesamt 24 Einwohner.[12]

Fehrsdorf gehörte zum Steuerdistrikt und zur Ruralgemeinde Bergnetsreuth, die Anfang des 19. Jahrhunderts gebildet worden war. Zum Steuerdistrikt Bergnetsreuth gehörten außer Bergnetsreuth mit seiner Mühle noch die Weiler Fehrsdorf, Pauschendorf, und Welsenhof und die Einöde Wilkershof. Der Steuerdistrikt Bergnetsreuth hatte insgesamt 190 Einwohner und 19 Wohngebäude.[13]

Die Ortschaft Fehrsdorf hatte 1817 21 Einwohner und 4 Wohngebäude, 1861 26 Einwohner und 1961 19 Einwohner und 4 Wohngebäude.[14] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Bergnetsreuth und damit auch Fehrsdorf in den Markt Floß eingegliedert.[15]

Hausnamen in Fehrsdorf

  • Sachsen: Fehrsdorf 1 1/2, die Vorfahren kamen aus Sachsen.
  • Schweden: Fehrsdorf 1, nach dem Dreißigjährigen Krieg heiratete ein Schwede ein.[16]

Einzelnachweise

  1. Fritsch Wanderkarte Der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, Maßstab 1 : 50.000
  2. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 76
  3. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 67–79
  4. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 67–79
  5. Historischer Atlas von Bayern, Altbayern, Heft 47, Heribert Sturm: Neustadt an der Waldnaab Weiden, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz, 1978, ISBN 3769699122, S. 342
  6. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 104–107
  7. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 105
  8. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 168–195
  9. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 220, 221
  10. Historischer Atlas von Bayern, Altbayern, Heft 47, Heribert Sturm: Neustadt an der Waldnaab Weiden, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz, 1978, ISBN 3769699122, S. 342
  11. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 247, 248
  12. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 276
  13. Historischer Atlas von Bayern, Altbayern, Heft 47, Heribert Sturm: Neustadt an der Waldnaab Weiden, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz, 1978, ISBN 3769699122, S. 415
  14. Historischer Atlas von Bayern, Altbayern, Heft 47, Heribert Sturm: Neustadt an der Waldnaab Weiden, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz, 1978, ISBN 3769699122, S. 427
  15. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 423
  16. Adolf Wolfgang Schuster: 1000 Jahre Floss, 1976, Verlag Marktgemeinde Floss, S. 394, 400
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