Fahrettin Altay
Fahrettin Altay (* 12. Januar 1880 in İşkodra, Osmanisches Reich; † 25. Oktober 1974 in Emirgan, Istanbul) war ein osmanischer Offizier im Rang eines Obersts und türkischer General.
Fahrettin Bey war der Sohn von İsmail Bey und Hayriye Hanım aus İşkodra (heute: Shkodër). Nach seiner militärischen Ausbildung in Istanbul diente der Vertraute Mustafa Kemals[1] ab 1904 in der 4. osmanischen Armee in Ostanatolien, was er als Verbannung ansah, da das Regime von Sultan Abdülhamid II. ihn liberaler Positionen verdächtigte. Nach der Machtübernahme durch die Jungtürken 1908 blieb er auf dieser Position und führte eine Strafexpedition gegen die Kurden des Dersim-Gebietes an (siehe den späteren Dersim-Aufstand), die Teil einer Kampagne gegen eine Reihe von ethnischen Minderheiten war, die sich mit der neuen Herrschaft unzufrieden zeigten. Fahrettin Altay blieb in seiner militärischen Laufbahn mit der Kurdenfrage beschäftigt, unter anderem führte er die von ihm neuorganisierten[2] kurdischen Hamidiye-Regimenter 1913 im Balkankrieg gegen Ostthrakien.[3]
Zu Ruhm gelangte er als Kommandeur des 5. Kavallerie-Corps, das in verschiedenen Schlachten des Türkischen Befreiungskrieges kämpfte. Seinen größten Erfolg erzielte er während der berühmten Schlacht von Dumlupınar, bei der es ihm gelang, die griechischen Linien zu durchbrechen und dadurch die zahlenmäßig überlegenen gegnerischen Truppen von Nachschub und Kommunikation abzuschneiden. Beim folgenden chaotischen Rückzug der Griechen gelang es ihm, deren General Nikolaos Trikoupis gefangen zu nehmen. Das Ergebnis dieser Schlacht wird als der Beginn des Abzuges der griechischen Truppen aus Kleinasien gesehen.
Altays Memoiren sind eine wichtige Quelle für die Geschichte der Türkei.[2]
Fahrettin Altay zu Ehren wurde der neue Hauptkampfpanzer des türkischen Heeres Altay genannt.
Einzelnachweise
- So zeigt ein Brief Mustafa Kemals an Fahreddin Bey von 1919, wie ersterer damals sein Verständnis der Generalität als Anker einer liberalen Verfassung entwickelte. M. Naim Turfan: Rise of the Young Turks. Politics, the Military and Ottoman Collapse. Victoria House, New York 2000, ISBN 1-86064-533-X, S. 136.
- Janet Klein: The Margins of Empire. Kurdish Militias in the Ottoman Tribal Zone. Stanford University Press, Stanford 2011, ISBN 978-0-8047-7570-0, S. 200, Endnote 66.
- Für den Absatz Andrew Mango: Atatürk and the Kurds. In: Middle Eastern Studies. Bd. 35, 1999, Nr. 4, Sonderausgabe: Sylvia Kedourie (Hrsg.): Seventy-Five Years of the Turkish Republic. S. 1–25, hier S. 3.