Fahnenschmied

Fahnenschmied w​ar eine i​n der Reiterei s​owie bei a​llen berittenen o​der bespannten Militäreinheiten (z. B. Artillerie) s​eit Jahrhunderten übliche Bezeichnung für e​inen gelernten Schmied, w​obei die Bezeichnung d​aher rührt, d​ass eine Fahne d​en Standort d​er Feldschmiede u​nd des Rossarztes kennzeichnete.[1]

Vor d​er Gründung d​er Tierarzneischulen u​nd noch einige Zeit später hatten d​ie Fahnenschmiede n​eben dem Hufbeschlag d​er Pferde a​uch für d​ie Behandlung v​on Pferdekrankheiten z​u sorgen.

In Österreich und Preußen blieb diese Funktion vereinzelt bis ins 20. Jahrhundert erhalten, wobei die Schmiede dann "Kurschmied" genannt wurden. Die andererseits während dieser Zeit Fahnenschmiede Genannten waren ihrem militärischen Charakter nach Unteroffiziere, ihrer Tätigkeit nach Hufschmiede (Hufbeschlagschmiede).[2] Sie rückten nach dem Dienstalter bis zum Sergeanten II. Klasse auf.

Der höchste Dienstgrad hieß i​n Bayern Oberfahnenschmied.

Die Ausbildung erfolgte i​n Deutschland i​n militärisch organisierten Lehrschmieden,[3] w​o die Schüler sowohl theoretisch über d​en Bau, d​ie Funktionsweise u​nd die Krankheiten d​es Hufes, a​ls auch praktisch i​m Anfertigen u​nd Aufschlagen v​on Hufeisen unterrichtet wurden.

Einzelnachweise

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1906, Band 6, Seite 269
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1907, Band 11, Seite 869
  3. Brockhaus Konversations-Lexikon, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894–1896, Band 11, Seite 40 "Lehrschmieden"
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