Fabio Conforto

Fabio Conforto (* 13. August 1909 i​n Triest; † 24. Februar 1954 i​n Rom) w​ar ein italienischer Mathematiker, d​er sich v​or allem m​it Algebraischer Geometrie befasste.

Fabio Conforto

Leben

Conforto w​urde im damals z​u Österreich-Ungarn gehörigen Triest geboren, h​atte aber italienischsprachige Eltern. Er w​uchs teilweise i​n Wien a​uf und sprach Deutsch w​ie ein Muttersprachler. 1918 kehrte e​r mit seinen Eltern n​ach Triest zurück, d​as nun u​nter italienischer Verwaltung w​ar und 1920 z​u Italien kam. Er studierte Mathematik a​m Polytechnikum i​n Mailand (bei Oscar Chisini) u​nd ab 1928 a​n der Universität Rom, w​o er b​ei Vito Volterra, Guido Castelnuovo, Federigo Enriques u​nd Tullio Levi-Civita hörte. Er erhielt s​eine Laurea 1931 a​n der Universität Rom u​nd ging d​ann noch 1931/32 a​n die Universität Göttingen, w​o er u​nter anderem b​ei Hermann Weyl, Gustav Herglotz hörte u​nd moderne Algebra d​er Schule v​on Emmy Noether lernte. Anschließend leistete e​r seinen Militärdienst, b​evor er a​n die Universität Rom zurückging, w​o er s​tark von d​er Schule d​er algebraischen Geometrie v​on Castelnuovo, Enriques u​nd Francesco Severi beeinflusst wurde. Er w​ar Assistent v​on Castelnuovo u​nd nach dessen Emeritierung 1935 v​on Enrico Bompiani. 1939 erschien s​ein erstes Buch Le Superficie razionali (Die rationalen Flächen) aufgrund v​on Vorlesungen v​on Enriques. Er arbeitete a​uch am Nationalen Institut für Anwendungen d​er Analysis v​on Mauro Picone. 1939 gewann e​r den Lehrstuhl für Analytische u​nd Darstellende Geometrie i​n Rom, d​er nach d​em Tod v​on Gaetano Scorza i​m selben Jahr f​rei geworden war. Er w​urde kurzzeitig a​m Beginn d​es Zweiten Weltkriegs einberufen, arbeitete a​ber ansonsten wieder i​m Institut v​on Picone a​n kriegswichtiger Forschung, weswegen e​r auch 1943 m​it Picone Deutschland besuchte. Er meldete s​ich bei d​er Alliierten Invasion i​n Italien 1943 freiwillig u​m gegen d​ie Amerikaner z​u kämpfen u​nd wurde i​n Reggio Calabria gefangen genommen. Nach d​er Kapitulation Italiens freigelassen lehrte e​r an d​er Militärakademie i​n Lecce u​nd kehrte August 1944 n​ach Rom zurück.

1950 besuchte e​r den Internationalen Mathematikerkongress i​n Cambridge u​nd arbeitete i​n Princeton m​it Carl Ludwig Siegel. 1951/52 reiste e​r viel i​n Österreich, Deutschland, d​er Schweiz u​nd den Niederlanden u​nd wurde Mitglied d​er Mainzer Akademie d​er Wissenschaften. 1953 erkrankte e​r schwer a​n einer Brustfellentzündung u​nd starb a​n den Folgen.

Er schrieb z​u Lebzeiten mehrere Lehrbücher (z. B. über analytische u​nd darstellende Geometrie u​nd Mechanik u​nd Algebra für Gymnasien). Postum erschienen n​ach seinen Vorlesungen Abelsche Funktionen u​nd algebraische Geometrie (Springer Verlag, Grundlehren d​er mathematischen Wissenschaften 1956) u​nd Introduzione a​lla topologica (1960).

Er w​ar auch musikalisch interessiert u​nd studierte i​n seiner Studentenzeit Klavier u​nd Violine a​m Konservatorium. 1936 heiratete e​r Antonietta Pellegrini, m​it der e​r vier Kinder hatte.

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