Fürst-Friedrich-Albrecht-Denkmal
Das Fürst-Friedrich-Albrecht-Denkmal ist eine eiserne Erinnerungssäule für Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg. Der Obelisk steht in dem zu Harzgerode gehörenden Ortsteil Mägdesprung (Landkreis Harz) im bundesdeutschen Land Sachsen-Anhalt.
Lage
Das freistehende Fürst-Friedrich-Albrecht-Denkmal befindet sich an einer hervorgehobenen Stelle in der Ortsmitte von Mägdesprung (östlich der Bundesstraße 185, Kreisstraße), unterhalb des Bahnhofes der Selketalbahn und gegenüber der Einmündung der zur Selkemühle führenden Straße.
Geschichte
Die Ehrenstele wurde am 15. August 1812 von Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg zur dankbaren Erinnerung an seinen Vater, Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg (1735–1796), feierlich eingeweiht. Dabei wurde die Gedenktafel angebracht.
Durch die damals entstehenden Reisehandbücher wurde das Freilichtkunstwerk als „Obelisk von Mägdesprung“ weit über die Grenzen der anhaltischen Lande bekannt. Es war das erste gusseiserne Wahrzeichen im entstehenden Landschaftsgarten entlang der Selke zwischen Alexisbad und Mägdesprung, dem noch weitere folgen sollten.[1]
1976 musste das einsturzgefährdete Industriemonument abgebaut werden, anschließend verschwanden die Einzelteile. Des sozialistischen Staatsverständnisses der DDR wegen war die Schrifttafel schon Jahre zuvor mit Blech abgedeckt worden. Auf Anregung des Eisenhüttenvereines Mägdesprung Carl Bischof e.V. erfolgte durch Eigenmittel und Fördergelder ein Neubau, der am 18. August 2012 – beinahe auf den Tag genau zweihundert Jahre nach seiner ersten Errichtung – eingeweiht und von Eduard Prinz von Anhalt feierlich enthüllt wurde.
Gestaltung
Der Entwurf stammte von Oberbergrat Johann Philipp Friedrich Schlüter und hatte ein im niederschlesischen Ullersdorf gebautes Denkmal zum Vorbild. Gegossen und hergestellt wurde der im Stile des Frühklassizismus gestaltete Rechteckpfeiler aus vier 2 Zentimeter dicken und 12,5 Meter langen Herdgussplatten in der alten Herzoglichen Eisenhütte unter dem Mägdesprung. Mit Sockel misst die Nadelsäule eine Höhe von 16,7 Metern. Auf einem Unterbau aus hochkant geordneten Schieferplatten, der 4 Meter hohen Rondellmauer, erhebt sich der Metallobelisk schlank und senkrecht. Das halbkreisförmige Hochgelände ist mit Graspflanzen begrünt – gusseiserne Gliederketten sichern an 20 Pilaren den Rundplatz.
Baudenkmal
Im örtlichen Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt ist der Fürst-Friedrich-Albrecht-Denkmal-Obelisk unter der Erfassungsnummer 094 50109 als (Ausweisungsart) Baudenkmal verzeichnet.[2]
Bilder
Literatur
- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt, Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 526.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7.2: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Winfried Korf und Theo Gosselke: Landkreis Quedlinburg. Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-86568-072-3, Seite 164.
- Wolfdieter Ludwig: Der Obelisk von Mägdesprung. Sein Vorbild und sein Ebenbild und einige andere Obelisken aus seiner Zeit. Mägdesprunger Hefte Nr. 3, Mägdesprung 2009, ISBN 3-937648-17-8.
Einzelnachweise
- Schon bald war die Eisennadel die bekannteste Sehenswürdigkeit des kleinen Harzdorfes. Das Bauwerk fand viele Nachahmungen; ein Beispiel dafür ist der Obelisk im ehemaligen Gut von Degenershausen.
- Kleine Anfrage und Antwort: Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium, 19.3.2015, Drucksache 6/3905 (KA 6/8670), Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 1865