Evi Romen
Evi Romen (* 26. April 1967 in Bozen, Südtirol) ist eine österreichische Filmschaffende. Sie arbeitete viele Jahre als Filmeditorin und Drehbuchautorin, seit 2020 auch als Regisseurin.
Leben
Evi Romen ist in Südtirol aufgewachsen. Sie spielte Cello und Klavier, studierte am Konservatorium "Claudio Monteverdi" in Bozen und "sollte Konzertpianistin werden". Auch fotografierte sie[1]: Beim Besuch einer Sommerakademie für Fotografie sei einer der Unterrichtenden auf ihre Arbeiten aufmerksam geworden und habe für diese den Begriff "filmische Montage" gewählt. So sei ihr Interesse für Film geweckt worden, und sie habe "neben der Schule in einem Programm-Kino gearbeitet"[2], bevor sie an der Filmakademie Wien Kamera und Schnitt studierte[3]. Sie ist seit Anfang der 1990er Jahre für Film- und Fernsehproduktionen tätig und zählt 2021 "zu Österreichs bedeutendsten Film-Editorinnen"[4], ihre Werkliste umfasst u. a. Das ewige Leben, Der Knochenmann, Silentium und Komm, süßer Tod von Wolfgang Murnberger, Casanova Variations (Regie: Michael Sturminger) und Blutrausch (Regie: Thomas Roth).[5]
Romens Regiedebüt war der Spielfilm Hochwald (2020). In dem "modernen Heimatfilm" werden "komplexe Fragen von Identität und Sinnsuche, Provinzialismus und Zugehörigkeit verhandelt"[6].
Evi Romen war mit David Schalko verheiratet.[7]
Sie arbeitet an ihrem zweiten Film Happyland. Über das Projekt wurde 2020 publik, der Film widme sich einer Frau um die Fünfzig "who returns to her village following a short career as an alternative pop singer in London"[8].
Auszeichnungen
- 2011: Diagonale-Preis Schnitt für Mein bester Feind[9]
- 2016: Österreichischer Filmpreis, Bester Schnitt, für Casanova Variations
- 2017: Carl-Mayer-Drehbuchpreis[10]
- 2020: Goldenes Auge beim Zürich Film Festival[11]
- 2021: Diagonale-Preis (Bester Spielfilm) für Hochwald[12]
Filmografie (Auswahl)
Als Drehbuchautorin
- 1999: Eine ehrbare Frau
- 2001: Ich und die großen Tiere vom Film
- 2017: Abgetaucht
- 2019: M – eine Stadt sucht einen Mörder (Fernsehserie, 6 Folgen, gemeinsam mit David Schalko)
- 2020: Hochwald
Als Regisseurin
- 2020: Hochwald
Als Filmeditorin (Auswahl)
- 1993: Es war doch Liebe (Kino)
- 1997: Blutrausch (Kino)
- 1998: Helden in Tirol (Kino)
- 1999–2003: Julia – Eine ungewöhnliche Frau (Fernsehserie, 25 Folgen)
- 2000: Kaliber Deluxe (Kino)
- 2000: Komm, süßer Tod (Kino)
- 2002: Brüder
- 2004: Silentium (Kino)
- 2005: Vier Frauen und ein Todesfall (Fernsehserie)
- 2007: Tatort: Tödliche Habgier
- 2008: Der Knochenmann (Kino)
- 2009: Aufschneider
- 2010: Mein bester Feind (Kino)
- 2011: Wie man leben soll (Kino)
- 2011: Braunschlag (Fernsehserie)
- 2013: Casanova Variations (Kino)
- 2014: Der stille Berg (Kino)
- 2014: Das ewige Leben (Kino)
- 2014: Steirerblut
- 2015: Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit
- 2016: Kästner und der kleine Dienstag
- 2018: Steirerkind
- 2018: Achterbahn
Weblinks
- Homepage
- Evi Romen bei filmportal.de
- Evi Romen in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Katrin Nussmayr: Evi Romen: „Der Südtiroler schämt sich immer ein bisserl“. In: Die Presse. 17. September 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- Karin Schiefer: "Ich nenne Hochwald gerne einen modernen Heimatfilm". Österreichisches Filminstitut, September 2019, abgerufen am 27. November 2021.
- Evi Romen und weitere Absolvent_innen. In: mdw Presse / News. Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, abgerufen am 27. November 2021.
- Ein Leben in der Schieflage. In: TT. 17. September 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- Kuratierungen, Evi Romen. VOD Club, abgerufen am 27. November 2021.
- Michael Omasta: Tanz dich frei, Travolta-Style. In ihrem Regiedebüt "Hochwald" erzählt Evi Romen von jugendlichen Außenseitern und dem Terror der Heimat. In: Falter 38/21. 22. September 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- Susanne Lintl: "Hochwald"-Regisseurin Evi Romen: "Ich beobachte Traumata". In: Kurier. 8. September 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- Ed Meza: 'Why Not You’ Director Evi Romen on Finding Inspiration in Tragedy. In: Variety. 14. September 2020, abgerufen am 27. November 2021 (englisch).
- Preisträger bei diagonale.at
- derStandard.at: Diagonale: Drehbuchpreise an Evi Romen und Händl Klaus. Artikel vom 31. März 2017, abgerufen am 1. April 2017.
- Goldene Augen gehen nach Österreich, Mexiko und USA. Zürich Film Festival, 3. Oktober 2020, abgerufen am 27. November 2021.
- Dominik Kamalzadeh: Diagonale-Preise vergeben: Am Lack von Österreich-Bildern kratzen. In: Der Standard. 13. Juni 2021, abgerufen am 27. November 2021.