Evangelischer Friedhof Alt-Mariendorf II

Der Evangelische Friedhof Alt-Mariendorf II, k​urz Friedhof Mariendorf II o​der Kirchhof Mariendorf II, a​uch Evangelischer Kirchhof Friedenstraße, i​st ein kirchlicher Friedhof i​m Berliner Ortsteil Mariendorf d​es Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Er i​st der aktuelle Friedhof d​er Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf u​nd hat e​ine Größe v​on 45.516 m². Er w​urde 1884 südlich d​er Friedenstraße a​n Hausnummer 12/14 a​ls Erweiterung d​es ersten, a​n der Dorfkirche Mariendorf gelegenen Friedhofs angelegt.

Friedhofskapelle

Geschichte

Der Kirchhof w​urde 1884 eingerichtet. Er w​ar als Erweiterung d​es Dorfkirchhofs gedacht, d​er seit 1220 besteht u​nd 1903 geschlossen wurde. Die Kapelle w​urde 1905–1906 i​m neugotischen Stil n​ach einem Entwurf v​on Carl Roemert erbaut. 1936 w​urde der Kirchhof i​m Westen erweitert.

Südlich d​er Kapelle befindet s​ich ein Kriegerehrenfeld für Gefallene d​es Ersten Weltkriegs. In d​er Mitte d​es Ehrenfelds s​teht ein 1923 errichtetes Ehrenmal v​on Hermann Möller. Nach 1945 w​urde die Widmung d​es Kriegerehrenfelds a​uf die Gefallenen d​es Zweiten Weltkriegs erweitert.

Grabmale

Denkmalgeschützte Grabstätten

Grabmal Hulke
Grabmal Maas
Grabmal Pohlmann

Die nachfolgenden Grabstätten bzw. Grabmale stehen u​nter Denkmalschutz u​nd stehen a​uf der Liste d​er Kulturdenkmale i​n Berlin-Mariendorf:

  • Die Grabstätte Buchardt wurde wahrscheinlich nach dem Tod des Sohnes von Otto Burchardt errichtet, der 1898 starb. Die Grabmalwand hat drei Achsen und besteht aus schlesischen Sandstein. In der Mitte befindet sich eine Ädikula mit ionischen Säulen. Die Inschrifttafeln sind aus schwarzem Syenit.
  • Die Grabstätte Lindhorst ist ähnlich gestaltet wie die Grabstätte Buchardt. Eine Ädikula bildet die Mitte des dreiachsigen Grabmals und wird von dorischen Säulen gerahmt. Hier befindet sich auch ein weißes Marmorrelief von Otto Petri, das wahrscheinlich im Jahr 1900 entstanden ist.
  • Die Grabstätte Hulke ist ein privates Kriegerehrenmal für den 1915 gefallenen Willi Hulke. Das Ehrenmal besteht aus einem sarkophagähnlichen Mittelteil und Seitenflügeln, von denen nur der linke erhalten ist. Auf dem Podest am Ende dieses Seitenflügels steht eine Hermesfigur.
  • Die Grabstätte Maas ist das jüngste repräsentative Wandgrab auf dem Friedhof. Es wurde in Erinnerung an die Berliner Backsteingotik gestaltet. Die Wand wird durch drei Pfeiler in zwei Felder geteilt. In den Feldern befinden sich je zwei schwarze Platten aus Syenit mit den Inschriften.
  • Die Grabstätte Pohlmann wurde als neoklassizistisches Wandgrab um 1914 errichtet. Zu der Grabstätte gehört eine unterirdische Gruft.
  • Die Grabstätte Weigelt wurde in den 1920er Jahren im Stil des Neorokoko errichtet. Das Grabmal ist eine Stele und weist auf den Beruf des Landschaftsgärtners hin.

Weitere Grabstätten (Auswahl)

Grabmal Blauert

Literatur

  • Katrin Lesser, Jörg, Kuhn, Detlev Pietzsch et al. (Bearb.): Gartendenkmale in Berlin, Friedhöfe. (= Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Band 27.) Michael Imhof Verlag, Petersberg 2008, ISBN 978-3-86568-293-2, Seite 294 ff.
Commons: Kirchhof II der ev. Kirchengemeinde Mariendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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