Eva Speyer
Eva Speyer (* 24. August 1882 in Berlin als Eva Esther Speier;[1] † nach 1933) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Die Tochter des Börsenmaklers Fedor Speier und seiner Frau, der Modistin Wilhelmine, geb. Mahn, erhielt ihre Ausbildung zur Schauspielerin an der Marie-Seebach-Schule und gab ihr Debüt 1904 in Hirschberg. 1905 trat sie in Posen auf und von 1906 bis 1908 am Schauspielhaus Düsseldorf. 1908 schiffte sie sich nach Amerika ein und stand in Milwaukee und 1909 in New York auf der Bühne.
Im November 1910 kehrte sie nach Deutschland zurück und spielte an Berliner Bühnen wie dem Lessingtheater, Trianon-Theater und dem Kleinen Theater. Paul Otto ermunterte sie 1911, eine Rolle beim neuen Medium Film zu übernehmen. In den kommenden Jahren entwickelte sich Eva Speyer zu einem der frühen Stars des deutschen Stummfilms. Sie spielte vorwiegend leidende Frauen in Melodramen.
Ab den 1920er-Jahren erhielt sie meist nur noch Nebenrollen und wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung schließlich zur Gänze vom öffentlichen Kulturbetrieb ausgeschlossen. Möglicherweise emigrierte sie kurze Zeit später.[2]
Speyer war zunächst mit dem Schauspieler Otto Stoeckel verheiratet und deshalb auch unter dem Namen Eva Speyer-Stoeckel bekannt. 1918 heiratete sie in zweiter Ehe den Kaufmann Karl Robert Ebert (1882–1926).[3]
Filmografie (Auswahl)
- 1911: Nora
- 1912: Zweimal gelebt
- 1912: Die Hochzeitsfackel
- 1912: Schwarzes Blut
- 1912: Die gelbe Rasse
- 1912: Zwei Verirrte
- 1912: Dämonen der Tiefe
- 1913: Das Fischermädchen von Skagen
- 1913: Entsagungen
- 1913: Auf dem Felde der Ehre
- 1913: Madame Incognito
- 1913: Denn die Elemente hassen…
- 1913: Zwischen Himmel und Erde
- 1913: Fabrik-Marianne
- 1913: Das Werk
- 1914: Der Flug zur Westgrenze
- 1914: Die Statue
- 1915: Die Schwestern
- 1915: Der Geisterseher
- 1915: Der Talisman
- 1916: Friedrich Werders Sendung
- 1916: Du sollst nicht richten
- 1917: Der Weg ins Freie
- 1917: Das Buch des Lasters
- 1917: Die Flucht des Arno Jessen
- 1918: Die zweite Frau
- 1918: Es werde Licht! 2. Teil
- 1918: Mouchy
- 1918: Arme Fee
- 1918: Das Kainszeichen
- 1919: Die letzten Menschen
- 1919: Mazeppa, der Volksheld der Ukraine
- 1919: Die Arche
- 1920: Der galante König
- 1920: Louise de Lavallière
- 1921: Der Silberkönig
- 1925: Die Frau von vierzig Jahren
- 1925: Volk in Not
- 1926: Hölle der Liebe
- 1926: Kubinke, der Barbier, und die drei Dienstmädchen
- 1926: Der Seekadett
- 1926: Liebeshandel
- 1926: Die Königin des Weltbades
- 1926: Der Jüngling aus der Konfektion
- 1926: Das graue Haus
- 1927: Jahrmarkt des Lebens
- 1927: Dirnentragödie
- 1927: Vom Leben getötet
- 1927: Dr. Bessels Verwandlung
- 1928: Die schönste Frau von Paris
- 1928: Die seltsame Nacht der Helga Wangen
- 1928: Die Siebzehnjährigen
- 1928: Unter der Laterne
- 1929: Madame Lu, die Frau für diskrete Beratung
- 1929: Verirrte Jugend
- 1929: Das Recht der Ungeborenen
- 1929: Der Narr seiner Liebe
- 1930: Namensheirat
- 1932: Ich bleib bei Dir
- 1932: Der weiße Dämon
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R–T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 411 f.
Weblinks
- Eva Speyer in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie mit Foto
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin III, Nr. 1312/1882 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.de)
- Albrecht-Achilles-Straße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1934, Teil 4, Wilmersdorf, S. 1269. „Speyer-Ebert, E., Schauspielerin“. 1934 unter dieser Adresse zum letzten Mal im Berliner Adressbuch.
- Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg I, Nr. 736/1918 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.de)