Eusthenopteron
Eusthenopteron ist eine ausgestorbene Gattung fischartiger Fleischflosser (Sarcopterygii) aus dem Oberen Devon von Nordamerika und Europa. Sie gilt als ein Paradebeispiel für ursprüngliche Vertreter der Tetrapodomorpha.
Eusthenopteron | ||||||||||||
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Lebendrekonstruktion von Eusthenopteron | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberdevon | ||||||||||||
≈ 375 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Eusthenopteron | ||||||||||||
Whiteaves, 1881 |
Merkmale
Eusthenopteron zeichnet sich durch einen langgestreckten, torpedoförmigen Körper aus. Die Höchstlänge vollständig überlieferter Exemplare beträgt etwa 1 Meter. Anhand weniger vollständig erhaltener Stücke lässt sich jedoch abschätzen, dass Eusthenopteron noch größer werden konnte, möglicherweise mehr als 1,5 Meter.[1]
Die Augenöffnungen im Schädel sind sehr klein, und wie für die devonischen Fleischflosser allgemein üblich ist das Maul endständig und die Maulspalte ist tief. Da Eusthenopteron neben den Kiemen ein Lungen-Schwimmblasen-Organ und ein kräftig ausgebildetes Flossenskelett besaß, könnte es ihm möglich gewesen sein, sich kurzzeitig außerhalb von Gewässern zu bewegen. Im Skelett der Vorderflossen lassen sich bereits die drei Extremitätenknochen der Landwirbeltiere Humerus („Oberarmknochen“), Ulna („Elle“) und Radius („Speiche“) differenzieren. Die beiden spitzen Rückenflossen saßen weit hinten, die Bauchflossen und die Afterflosse ihnen gegenüber. Die Schwanzflosse ist diphyzerk und dreispitzig.
Arten
- Eusthenopteron foordi Whiteaves, 1881. Typusart, Frasnium von Québec.
- Eusthenopteron savesoderberghi Jarvik, 1937. Frasnium von Lettland.
- Eusthenopteron traquairi Westoll, 1937. Frasnium von Elgin, Schottland.
- Eusthenopteron farloviensis White, 1961. Frasnium von England.
- Eusthenopteron obruchevi Vorobyeva, 1977. Oberdevon von Lettland.
Forschung
Vor allem mit Eusthenopteron foordi beschäftigte sich Erik Jarvik über eine längere Zeitspanne. In seiner ersten Veröffentlichung verglich er 1937 die Anatomie von E. foordi mit entsprechenden Strukturen von Eusthenopteron wenjukowi. Das erstere Material gehört dem schwedischen Reichsmuseum, während E. wenjukowi das geologische Institut in Leningrad zur Verfügung stellte.[2] Er untersuchte das Exoskelett des Schultergürtels und später eingehend das viszerale Skelett.[3][4] Eine sehr genaue anatomische Rekonstruktion lieferte Erik Jarvik im Jahr 1980.
Literatur
- K. A. Frickhinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X.
Weblinks
- Palæos: Eusthenopteron
Einzelnachweise
- Joël Leblanc: Précisions sur l’anatomie de l’ostéolépiforme Eusthenopteron Foordi du dévonien supérieur de Miguasha, Québec. Mémoire présenté à l’université du Québec à Rimouski, Département de biologie, chimie et géographie. Rimouski (QC) 2005 (online), S. 37
- Erik Jarvik: On the species of Eusthenopteron found in Russia and the Baltic states. In: Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala 27, 1937: 63–127. PDF.
- Erik Jarvik: On the exoskeletal shoulder-girdle of teleostomian fishes, with special reference to Eusthenopteron foordi Whiteaves. In: Kungliga Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar (3) 21, 7, 1944: 1–32.
- Erik Jarvik: On the visceral skeleton in Eusthenopteron with a discussion of the parasphenoid and palatoquadrate in fishes. In: Kungliga Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar 4, 5, 1954: 1–104.