Euphorbia susannae
Euphorbia susannae ist eine sukkulente Pflanzenart in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Euphorbia susannae | ||||||||||||
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Euphorbia susannae | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia susannae | ||||||||||||
Marloth |
Die ersten Pflanzen wurden 1925 von John Muir aufgesammelt. Die Erstbeschreibung erfolgte 1929 durch Rudolf Marloth. Benannt wurde die Art nach Muirs Frau Susanna. Da dieser weibliche Vorname manchmal auch Suzanna geschrieben wird, kam es in englischsprachigen Ländern immer wieder zu Veröffentlichungen unter dem Synonym Euphorbia suzannae.
Beschreibung
Euphorbia susannae sind kleine, sukkulente Sträucher mit rüben- bis knollenförmigen Wurzeln, die nur basal verzweigen. Die gedrückt kugeligen bis zylindrischen Zweige sind an den Stirnseiten abgeflacht und haben einen Durchmesser von etwa 3 bis 7 cm. Es kommen zwei unterschiedliche Wuchsformen vor: In einigen Populationen, die auch der ursprünglichen Beschreibung entsprechen, verzweigen die Pflanzen unterirdisch. Hier bleiben die nur etwa drei cm dicken Zweige vorwiegend unterirdisch, so dass nur ihre Enden wenig erhaben und in etwa einer Ebene aus dem Boden herausschauen. In anderen Populationen verzweigen die Pflanzen dagegen etwa auf Bodenniveau und bilden dann mit bis zu sieben cm dicken Zweigen dichte, aufgewölbte Polster von bis zu 30 cm Durchmesser. Die 12 bis 16 Rippen der Pflanzen sind in senkrechte bis schwach spiralig verlaufende Warzen aufgelöst. Diese Warzen sind anfangs winzig behaart und laufen, teils leicht nach außen gebogen, spitz zu. Auf den Warzenspitzen sitzen fadenförmige, etwa zwei bis drei mm lange, schnell hinfällige Blätter.
Es handelt sich um zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanzen (diözisch). Die Cyathien der männlichen Pflanzen stehen einzeln oder einfachen Zymen (mit einem zentralen Cyathium und zwei seitlichen Cyathien) auf etwa 4 mm hohen Stielen. Die Cyathien der weiblichen Pflanzen sitzen ungestielt einzeln. Die fünf gelblich-grünen Nektardrüsen der Cyathien sind länglich oval und berühren sich fast.
Es werden purpurfarbene bis fast schwarze Kapselfrüchte von etwa 4 mm Durchmesser gebildet. Diese entlassen bei Reife explosiv die etwa 1,5 mm dicken, fast kugeligen Samen.
Vorkommen
Diese Art wächst endemisch nur in einem recht begrenzten Gebiet innerhalb der kleinen Karoo zwischen Ladismith und Barrydale. Die Pflanzen stehen in sandigen bis kieseligen Böden fast immer im Schatten und Schutz von Begleitvegetation.
Kultivierung
In Mitteleuropa ist die Vegetationszeit meist geteilt und reicht etwa von März bis Mai und dann von Juli bis September. Die Zeit der Hauptblüte ist ebenfalls geteilt und fällt erst in den Mai und dann in den Bereich von Oktober bis November. Tierische Schädlinge wie Schmierläuse sind in Kultur nur ein geringes Problem. Da die Pflanzen jedoch sehr empfindlich auf Staunässe reagieren und im Falle von Bakterien- und Pilzinfektionen oft innerhalb weniger Tage unrettbar in sich zusammenfallen, gilt die Art als relativ schwierig zu kultivieren.
Kultivierte Pflanzen weichen etwas vom typischen Erscheinungsbild ab. Sie sind meist weniger gedrungen, lockerer und oft nicht nur basal verzweigt und haben längere Cyathienstiele als die Pflanzen am natürlichen Standort.
Nur in Kultur anzutreffen ist eine variegate Kammform der Art. Diese wird fast ausschließlich gepfropft angeboten.
Bilder
- Fadenförmige Blätter im Scheitelbereich
- Cyathien einer männlichen Pflanze
- Einzelnes männliches Cyathium
- Weibliche Pflanze mit Früchten
Literatur
- Rudolf Marloth: Euphorbia susannae, S. African Gard. 19:191, 1929
- A. White, R.A. Dyer & B.L. Sloane: The Succulent Euphorbiae, 1941
- Keith Grantham: Home and away, Euphorbia Studygroup Bulletin, 13(3), 2000
- Rikus van Veldhuisen: Euphorbia susannae Marloth, Euphorbia World 1(1), 2005