Eulersche Betafunktion
Die Eulersche Betafunktion, auch Eulersches Integral 1. Art (nach Leonhard Euler) ist eine mathematische Funktion zweier komplexer Zahlen, die mit bezeichnet wird. Ihre Definition lautet:
wobei und einen positiven Realteil haben müssen.
Die Betafunktion tritt unter anderem bei der Betaverteilung auf.
Allgemeines
Bei festem (bzw. ) ist eine meromorphe Funktion von (bzw. ), und für die Funktion gilt die Symmetrierelation
- .
Es existieren folgende weitere Integraldarstellungen für die Betafunktion mit und (die erste Darstellung ergibt sich durch die Substitution )
An der Darstellung mit der Gammafunktion kann man ablesen, dass die analytische Fortsetzung der Betafunktion Pole genau entlang und für ganze Zahlen hat.
Theodor Schneider zeigte 1940, dass die Zahl für alle rationalen, nicht ganzzahligen transzendent ist.[1]
Beziehung zur Gammafunktion
Das Hauptresultat der Theorie der Betafunktion ist die Identität
wobei die Eulersche Gammafunktion bezeichnet.[2]
Um diese Relation herzuleiten, kann man das Produkt der Gammafunktionen schreiben als:
nun kann man die Variablen und substituieren und erhält damit
Teilt man nun beide Seiten durch , erhält man das Resultat.
Darstellungen
Die Betafunktion hat viele weitere Darstellungen wie:
Die Betafunktion kann, durch Anpassen der Indizes, zur Definition der Binomialkoeffizienten verwendet werden:
Mit der Darstellung für die Gammafunktion kommt man für ganzzahlige positive und auf:
- .
Werte
Aus der Eulerschen Formel des Ergänzungssatzes ergibt sich folgende Formel:
Viele Beta-Funktionswerte für rationale Zahlenpaare sind mit der Kreiszahl und mit vollständigen elliptischen Integralen erster Art darstellbar.
Weblinks
- Eric W. Weisstein: Beta Function, Regularized Beta Function, Incomplete Beta Function in MathWorld (englisch)
- Beta function. Evaluation bei functions.wolfram.com (englisch)
Einzelnachweise
- Theodor Schneider: Zur Theorie der Abelschen Funktionen und Integrale (22. Januar 1940), Journal für die reine und angewandte Mathematik 183, 1941, S. 110–128 (beim GDZ: )
- Emil Artin: The Gamma Function, S. 18–19. Archiviert vom Original am 12. November 2016 (Abgerufen am 11. November 2016).