Eugen Neutert

Eugen Eduard Neutert (* 19. März 1905 i​n Berlin; † 9. September 1943 i​n Berlin-Plötzensee) w​ar ein deutscher Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus.

Eugen Neutert

Leben

Stolperstein, Richard-Sorge-Straße 65, in Berlin-Friedrichshain

Nachdem Neutert s​eine Elektrikerlehre beendet hatte, wanderte e​r im Herbst 1923 n​ach Brasilien aus. Er kehrte jedoch bereits 1926 n​ach Deutschland zurück. Im selben Jahr t​rat er d​er KPD bei. Bis 1933 w​ar er Funktionär d​es Kampfbundes g​egen den Faschismus i​n Berlin-Hermsdorf. 1928 w​urde Neutert aufgrund seiner politischen Tätigkeit v​on der Berliner Elektrizitätsgesellschaft entlassen. Er absolvierte daraufhin e​ine Ausbildung z​um Masseur u​nd machte s​ich 1930 i​n Hermsdorf selbstständig, w​o er b​is zu seiner Verhaftung i​m September 1936 zusammen m​it rund 30 Kommunisten u​nd Sozialdemokraten Widerstandsaktionen durchführte. Am 25. November 1937 w​urde er v​om Volksgerichtshof (VGH) z​u zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, d​ie er i​m Zuchthaus Brandenburg u​nd im Zuchthaus Amberg i​n Bayern verbringen musste.

Nach seiner Entlassung i​m März 1939 f​and er i​m Berliner Eternit-Werk Arbeit u​nd Anschluss a​n einen Kreis v​on Kommunisten, d​ie Kontakt z​u der Gruppe u​m Robert Uhrig hatte. Nachdem d​ie Gestapo d​iese Organisation jedoch aufgespürt hatte, f​and Neutert Kontakt z​um Widerstandskreis u​m Hans u​nd Hilde Coppi. Hans Coppi brachte Neutert i​m Herbst 1941 i​n den Kreis u​m den Schauspieler Wilhelm Schürmann-Horster. Neutert beschaffte e​ine Schreibmaschine u​nd Wachsmatrizen für d​ie Herausgabe d​er illegalen Zeitschrift d​er Roten Kapelle Die Innere Front. Es gelang i​hm zudem, zahlreiche Verbindungen z​u weiteren illegalen Betriebsgruppen herzustellen.

Am 23. Oktober 1942 w​urde Neutert erneut verhaftet, i​m August 1943 v​om Volksgerichtshof z​um Tode verurteilt u​nd am 9. September 1943 i​m Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.[1]

Ehrungen

An seinem ehemaligen Berliner Wohnhaus i​n der heutigen Richard-Sorge-Straße erinnert e​ine Gedenktafel a​n Neutert.

Literatur

  • Luise Kraushaar (Hrsg.): Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Band 2. Dietz, Berlin 1970, S. 533 f.
Commons: Eugen Neutert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. V. E. Tarrant: The Red Orchestra. Cassell, London 1995, ISBN 0-304-35129-6, S. 105.
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